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Ausgabe 31 vom 1. Dezember 2009 (als PDF):

21. Oktober 2009 – Michael Albrecht

INFOS 2009 – Referendariatskolloquium

Ludger Humbert (Studienseminare Arnsberg/Hamm)

Auf der diesjährigen INFOS wurde erstmalig ein Referendariatskolloquium angeboten. Angelehnt an die fest etablierten Doktorandenkolloquien sollte hier für interessierte Referendare aus allen Bundesländern ein überregionales Forum eingerichtet werden. Gemeinsam mit Herrn Humbert stellten die Referendare des Informatik-Fachseminars Arnsberg/Hamm im Vorfeld Überlegungen zur effektiven Durchführung eines solchen Kolloquiums an. Im Hinblick auf ein wenig ergiebiges Treffen einer größeren Gruppe von Informatikreferendaren aus Nordrhein-Westfalen beim diesjährigen Informatiktag NRW in Dortmund, herrschte sehr schnell Konsens, dass ein solches Treffen nicht etwa der Einrichtung eines »Marktplatzes« für Unterrichtsmaterialien dienen kann. Eine solche Plattform wurde beim Informatiktag NRW noch aus der Taufe gehoben, anschließend aber nicht weiter verwendet. Stattdessen sollte ein Referendariatskolloquium in erster Linie dem Austausch dienen. Aspekte der Ausbildungssituation und Einblicke in die unterschiedlichen Unterrichtskonzepte der einzelnen Bundesländer waren Punkte, welche seitens der Referendare am häufigsten genannt wurden.

Durchführung des Kolloquiums

Aufgrund der unklaren Teilnehmerzahl wurde in Hinblick auf die Durchführung am Montag vormittag kein genaueres Konzept entwickelt. Die Teilnehmenden sollten im Verlauf der Veranstaltung möglichst in Kleingruppen die Ausbildungssituation ihres Bundeslandes oder Studienseminars skizzieren und diese präsentieren, um anschließend einen Austausch mit Referendaren anderer Länder zu ermöglichen.

Die Durchführung des Kolloquiums selbst war anschließend leider sehr ernüchternd. Mit Ausnahme einer Referendarin aus Baden-Württemberg waren nur die Referendare aus dem Fachseminar Arnsberg/Hamm anwesend. Erwartet wurde von unserer Seite, dass insbesondere Referendare aus Brandenburg und Berlin das Kolloquium füllen würden. Als mögliche Gründe für das Fernbleiben wurde in diesem Zusammenhang zum einen die ungünstige Terminierung des Kolloquiums angenommen. Mit dem Termin am Montag war das Kolloquium weder in den Informatiktag Berlin-Brandenburg, welcher in die INFOS eingebunden war und am Donnerstag stattfand, noch in das eigentliche Zeitgefüge der INFOS eingebettet. So fanden zwar am Montag bereits einige Tagungsveranstaltungen statt, offizieller Tagungsbeginn war aber erst am Dienstag. Ein weiterer gewichtiger Grund für das Fernbleiben anderer Referendare könnten zudem eine mangelnde Werbung und zögerliche bis ablehnende Seminarleitungen gewesen sein. Die Kollegin aus Baden-Württemberg berichtete beispielsweise, dass sie nur durch andauerndes Bitten und der nötigen Rückendeckung durch ihre Ausbildungsschule in die Lage versetzt wurde, zur INFOS anreisen zu dürfen.

Dennoch muss an dieser Stelle festgehalten werden, dass auch der sehr eingeschränkte Austausch zwischen den Referendaren der beiden Bundesländer von beiden Seiten als produktiv und sinnvoll eingeschätzt wurde. Einblicke in die unterschiedlichen Rahmenbedingungen der Lehramtsausbildung und der informatischen Konzepte waren für beide Seiten aufschlussreich und teilweise sehr überraschend.

Fazit

Als Fazit bleibt das Paradoxon zu nennen, dass das ReferendariatsKolloquium gleichsam so gescheitert ist, wie es erfolgreich war. Gescheitert ist es aufgrund der mangelnden Teilnehmerzahl, erfolgreich war es aufgrund der positiven Grundstimmung und der festen Willensbekundungen, dass diese Form des Austausches nicht zum letzten Mal stattgefunden haben darf. Das Konzept des überregionalen Austausches erachteten alle Teilnehmer als tragfähig und wünschten sich insbesondere für zukünftige Generationen von Referendaren eine Fortsetzung und Etablierung der Veranstaltung innerhalb des organisatorischen Rahmens der INFOS.

Wir plädieren in diesem Zusammenhang für eine Aufnahme in das »reguläre« Termin-Programm der INFOS. Ideal wäre zudem die Verknüpfung mit einem der regionalen Informatiktage, falls diese weiterhin in die INFOS integriert sein werden. Die teilnehmenden Referendare des Fachseminars Arnsberg/Hamm erklärten gemeinsam mit Herrn Humbert die Absicht, für eine solche Regelung bei der nächsten INFOS 2011 in Münster einzutreten.

© Redaktion rhino didactics