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Ausgabe 9 vom 1. Mai 2006 (als PDF):

21. April 2006 – Dr. Jörg Schulte

Mechatronik: Miniroboter schwärmen aus (Dr. Schulte)

preserveRückert

Die Veranstaltung der Arbeitsgruppe Schaltungstechnik vom Heinz Nixdorf Institut bestand aus zwei Teilen. Zuerst wurden in einem Vortrag die Robotik bzw. Mechatronik und ihre Anwendungsmöglichkeiten vorgestellt. Den hochgesteckten Zielen der Kybernetiker ist man in den letzten Jahren wieder ein Stück näher gekommen. Während Roboter auf dem Mars unter harten Bedingungen erfolgreich ihre Erkundungsfahrten durchführen und fleissig Daten sammeln, haben sie sich auf der Erde längst dem Fußballspiel zugewandt; eine Weltmeisterschaft für Roboter ist etabliert. -- Ich erinnere an Gantenbrinks Upuaut, der sich der Ägyptologie verschrieben hatte. Roboter werden nicht nur in vielen Grössen und Formen gebaut, auch ihr Sozialverhalten wird bereits geplant. Beispielhaft wurde gezeigt, wie mehrere Roboter bei der Überwindung eines Hindernisses zusammenarbeiten können. Besonders bemerkenswert erscheint mir die heute erreichbare Miniaturisierung selbst der mechanischen Komponenten. Die intensive militärische Forschung an dieser Technologie kam kurz zur Sprache. Am Ende des Vortrags durften wir einen zylinderförmigen Miniroboter (MR) in die Hand nehmen, dessen zwei Räder durch jeweils einen Motor angetrieben werden. Die zwei Motoren sind über 8 optische Sensoren steuerbar. Mit nur 2 der vorderen Sensoren lassen sich schon interessante Fahrmanöver als Reaktion auf eine Lichtquelle durchführen. Der MR wird wunschweise zum »Agressor«, »Feigling«, »Bewunderer« oder zum »Neugierigen Beobachter« (Braitenberg-Schema).

Im zweiten Teil konnten wir uns nun in Gruppen in der Roboter-Programmierung versuchen. Aufgabe war es, unseren MR in einem abgeschlossenen Parcours umherfahren zu lassen, ohne die rote Bande oder aufgestellte rote Hindernisse zu berühren. Das vorgegebene C-Programm auf dem PC ließ den MR zunächst nur mit konstanter Geschwindigkeit geradeaus fahren. Mit der freundlichen Hilfestellung der Mitarbeiter gelang uns die Ergänzung des Steuerprogramms. Der ca. 1500 Euro teure MR namens Khepera drehte nun nach links oder rechts ab, wenn er in die Nähe der roten Bauklötze geriet. Damit endete der gut vorbereitete und interessante Workshop.

Die hier veröffentlichten Inhalte stellen keine Meinungsäußerungen der Studienseminare Hamm Arnsberg dar.
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