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Ausgabe 9 vom 1. Mai 2006 (als PDF):

24. April 2006 – Dirk Lühning

LaTeX im Informatikunterricht der Sekundarstufe I (Lühning)

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In dem Workshop wurde zunächst ein allgemeiner Überblick über die Thematik der Erstellung von Textdokumenten gegeben. Als obligatorischer Unterrichtsinhalt in der Jahrgangsstufe 9 wird das Thema oft in Form einer Anwenderschulung unter Einsatz eines der gängigen Office-Pakete umgesetzt. Dabei wird der Aspekt der Struktur von Textdokumenten in der Regel nicht ausreichend berücksichtigt.

Um diesen Aspekt stärker zu betonen, wurde vorgeschlagen, im Unterricht Textbeschreibungssprachen zu thematisieren. Der Unterschied zwischen WYSIWYG-Systemen und Textbeschreibungssprachen wurde dabei deutlich herausgearbeitet. Als Beispiel für eine Textbeschreibungssprache wurde ein kurzer Einblick in TeX und LaTeX gegeben. Anschließend wurde eine Unterrichtsreihe vorgestellt, in deren Rahmen den Schülerinnnen und Schülern die Erstellung von Textdokumenten mit Hilfe des Textsatzsystems LaTeX vermittelt wurde. Der Vortrag wurde mit einem Fazit abgeschlossen, das die größtenteils positiven Erfahrungen aus der Unterrichtsreihe zusammenfasste sowie mögliche Schwerpunkte und Vertiefungsrichtungen aufzeigte, die die Behandlung von LaTeX im Unterricht bietet. Als wesentliches Problem wurde die Überwindung von Anfangswiderständen auf der Seite der Schülerinnen und Schüler genannt.

Foto aus dem Workshop: LaTeX im Informatikunterricht der Sekundarstufe I

Foto aus dem Workshop: LaTeX im Informatikunterricht der Sekundarstufe I

An den Vortrag schloss sich eine Gruppenarbeitsphase an, in der alternative Unterrichtsreihen zur Erstellung von Textdokumenten (z.B. mit WYSIWYG-Systemen, HTML) beschrieben wurden. Die Ergebnisse wurden abschließend im Plenum vorgestellt und diskutiert.

Fazit: Der Workshop bot gute Anregungen und zeigte eine Alternative zum verbreiteten Einsatz von WYSIWYG-Systemen zur Erstellung von Textdokumenten auf. Die Gruppenarbeitsphase geriet etwas kurz, was aber hauptsächlich an den angeregten Diskussionen lag, die sich mehrfach bereits während des Vortrags als Folge von Zwischenfragen entwickelten. Im Verlauf dieser Diskussionen wurden drei wesentliche Standpunkte deutlich. Wie nicht anders zu erwarten gab es klare (und teils recht einseitige) Befürworter sowohl von LaTeX als auch von WYSIWYG-Textverarbeitungen. Es gab aber auch eine ganze Reihe von Kolleginnen und Kollegen, die zwar bisher der verbreiteten Praxis gefolgt sind, aber durch den Workshop angeregt wurden, über Alternativen wie LaTeX nachzudenken – ein eindeutiger Erfolg des Workshops. Die Vortragsfolien findet man übrigens unter platon.upb.de/inst/Vortraege/LaTeX.

Die hier veröffentlichten Inhalte stellen keine Meinungsäußerungen der Studienseminare Hamm Arnsberg dar.
© Redaktion If Fase