(von Dr. Ludger Humbert)
Anläßlich der diesjährigen Tagung zur Schulinformatik (INFOS) in Siegen (infos2007.de) fand am Mittwoch, 19. September 2007 zwischen 16:00 und 17:00 Uhr eine öffentliche Diskussionsrunde zum Wahlpflichtfach »Informatik/Technik in der Sekundarstufe I« statt. Moderierende Teilnehmer dieser Diskussionsrunde waren
Neben der kontrovers geführten Diskussion um den Weg, wie ein verpflichtender Informatikunterricht für alle Schülerinnen und Schüler politisch durchgesetzt werden kann, erhielten die Teilnehmenden einige Hinweise, die hier mitgeteilt werden sollen, da es bisher keine zitierfähige Quelle dazu gibt. So teilte Eckart Modrow mit, dass innerhalb der MNU, in dessen Vorstand er das Schulfach Informatik vertritt, ein Sinneswandel zu verzeichnen ist. Der MNU fordert: Aus dem naturwissenschaftlichen Bereich sind in der Sek II durchgehend bis zum Abitur mindestens zwei der vier Fächer Biologie, Chemie, Informatik und Physik verpflichtend zu belegen. Diese sind durchgängig mindestens zweistündig zu unterrichten. Ein naturwissenschaliches Fach muss verbindliches Prüfungsfach im Abitur sein. Die Formulierung wurde einer Stellungnahme aus dem MNU-Heft-2007-1-G8-gyO.pdf tinyurl.com/yozyj2 entnommen, wobei Informatik im Unterschied zu der Vorlage eingefügt wurde. Damit wird eine Zwei-Aus-Vier-Regel formuliert, die das Schulfach Informatik bezüglich des Abiturs mit naturwissenschaftlichen Fächern gleichstellt. Wir können nur wünschen, dass diese Neuorientierung des MNU-Vorstandes auch seinen Weg in die Landesverbände findet und bei künftigen Stellungnahmen tatsächlich berücksichtigt wird.
Auf der INFOS in Siegen infos2007.de erhielt jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer ein Exemplar der Bildungsstandards Informatik, die in den letzten Jahren entwickelt wurden. Es ist bedeutsam, da es so eine kompetenzorientierte Grundlage für das Schulfach Informatik für alle Schülerinnen und Schler gibt. Kernlehrpläne, Curricula und PISA-Aufgaben werden sich an diesem Meilenstein messen lassen müssen. Die Entwicklung wurde nicht administrativ beauftragt, sondern sie ist das Ergebnis eines Diskussionsprozesses, der in demokratischer Weise allen Interessierten offenstand. Im Ergebnis werden die Mindeststandards für die Informatische Bildung formuliert.