Die folgenden zusammenfassende Darstellung stellt die subjektive Sicht einer Besucherin vor. Sie dient primär dazu, im Fachseminarzusammenhang eine Diskussion zu ermöglichen.
Während der INFOS 2007 gab es neben den Workshops vielfältige Möglichkeiten, sich über verschiedene Bereiche aus dem Themenspektrum Informatik und Schule zu informieren. Das thematische Spektrum der Vorträge war breit gefächert, so dass für jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer etwas dabei gewesen sein sollte.
Sicherlich mit Spannung erwartet worden war die GI-Empfehlung zu den Bildungsstandards Informatik. Jeder Teilnehmer erhielt einen Vorabdruck der Beilage zu LOG IN Heft Nr. 146/147 und konnte sich so intensiv mit den Details dieser Empfehlung befassen. Der interessante und informative Vortrag zu diesem Thema wurde gehalten von Herrn Puhlmann und Herrn Friedrich. Hier gab es auch Hinweise auf Hilfsmittel zur Umsetzung wie die E-Mail-Simulation minimehl. Darüber hinaus gab es zwei Workshops, in denen man das Thema »Bildungsstandards Informatik« noch vertiefen konnte.
Da ich natürlich auf vielen Gebieten nicht mit den Experten mithalten konnte, waren die Vorträge für mich unterschiedlich gut verständlich. Leider gab es aber auch Vorträge, bei denen es nicht am mangelnden Fachwissen der Zuhörer lag, dass die Verständlichkeit nicht sehr hoch war … Mein persönliches »Highlight« war in diesem Zusammenhang der Vortrag von Prof. Dr. Haake, bei dem sowohl die Folien als auch der gesprochene Text in einer bunten Mischung aus Englisch und Deutsch verfasst waren. Anderen Vortragenden gelang es, durchaus spannende Themen so zu präsentieren, dass man schon nach wenigen Minuten die Lust am Zuhören verlor. Aber glücklicherweise waren nicht alle Vorträge so.
Wie nicht anders erwartet, war der Vortrag von Prof. Hartmann und Herrn Arnold spannend inszeniert und hervorragend dargestellt – Ruedi Arnold als Vortragender und Werner Hartmann als frecher Zwischenrufer waren sehens- und hörenswert. »Warum stoppt ihn denn niemand?« meinte da ein Zuhörer, der offensichtlich nicht vorgewarnt war, wie es in Prof. Hartmanns Vorträgen so zugehen kann…. Wer nachlesen will, worüber die beiden so lebhaft vorgetragen haben, kann sich auf der Internetseite InfoTraffic informieren.
Die weitaus meisten Vorträge waren im großen und ganzen gut gestaltet; man konnte, je nach eigenem Wissensstand, mal besser, mal schlechter folgen, aber auf jeden Fall von der Tagung interessante Anregungen mitnehmen. Sei es, dass man Ideen für eine Umgebung zum kreativen Programmieren (Scratch) oder Einblicke in die Forschung zu Problemen der Objektorientierten Programmierung bekam. Es gab sehr wissenschaftlich ausgerichtete Vorträge ebenso wie solche, die sich mit den Selbstverständlichkeiten des Unterrichtens befassten. Manchmal wunderte ich mich allerdings, dass Untersuchungen zu Themen wie »Lernzielerfolgsanalyse« (M. Steinert) nur bei Studenten durchgeführt wurden, dachte ich doch, dass wir uns auf der Tagung mit »Informatik und Schule« befassten. Als Erklärung hierfür wurde auf das nur über Studenten verfügbare Datenmaterial verwiesen; schade fand ich es trotzdem. Im Vortrag über das »Verstehen im Informatikunterricht« (O. Thiele) wurde betont, wie wichtig es sei, bei Kollegen zu hospitieren und Kollegen zum Hospitieren einzuladen. Als Referendarin bin in daran gewöhnt; der Hinweis schien mir geradezu banal, aber möglicherweise werde auch ich in einigen Jahren eine solche Aufforderung nötig haben, wer weiß?
Die Organisatoren haben für ein facettenreiches Programm gesorgt, das für jede und jeden etwas Interessantes zu bieten hatte – was im Umkehrschluss auch bedeutete, dass nicht alle Beiträge auch alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gleichermaßen interessierten, aber das ist auf einer solchen Tagung ja auch kaum machbar.