Zu unserem von Informatiksystemen durchdrungenen Alltag gehört die als Klassiker zu betrachtende Scannerkasse. Um ein realistisches Szenario für den Informatikunterricht in der Schule umzusetzen, bedarf es einiger Vorüberlegungen und einer technischen Realisierung, die den Umgang mit realen Elementen des Alltags berücksichtigt und umfasst. Die erschwingliche Verfügbarkeit von Lesegeräten für Barcodes bildet die technische Grundlage für eine ganze Reihe von Unterrichtsideen, die von dieser Möglichkeit profitieren.
Bei der Planung einer Einführungssequenz für die Unterrichtsreihe Datenbanken sollte als Eingangsbeispiel eine anschauliche Datenbankanwendung aus dem täglichen Leben der Schülerinnen und Schüler den Zugang in die Thematik erleichtern.
Das gewählte Beispiel betraf das Einscannen (Lesen mit dem Lesegerät) von Produktdaten an einer Scannerkasse im Supermarkt – verbunden mit der Frage: Wodurch kann der aktuelle Preis eines Produktes ermittelt werden?
Die Situation lässt sich gut durch ein kurzes Schülerrollenspiel veranschaulichen. Zu diesem Zweck wird jedoch ein Barcodelesegerät (Barcode-Scanner) benötigt, dessen vielseitige unterrichtliche Einsatzmöglichkeiten in diesem Artikel dargestellt werden.
Über die Erstellung von Barcodes wurde in der If Fase Ausgabe 7 (März 2006) LaTeX – Teil 8: Strichcodes (Barcodes) … rhinodidactics.de/Artikel/latex-2006-04-01.html berichtet. Damit besteht die Möglichkeit, skalierbare Barcodes für Folien, Arbeitsblätter, etc. zu erstellen, die in einer solchen Unterrichtsreihe eingesetzt werden können.
Die Kosten für ein USB-Barcodelesegerät (Barcodescanner) betragen etwa 40 bis 50€ (beispielsweise ecomerx CCD-800 USB bei einschlägigen Interneteinkaufsmöglichkeiten). Die Handhabung gestaltet sich recht einfach, da das Lesegerät (Scanner) als tastaturähnliches Eingabegerät erkannt wird. Abhängig vom Modell können verschiedene Arten von Strichcodes erkannt werden (beispielsweise: UPC, EAN, ISBN, Code39). Beim Lesevorgang werden grundsätzlich die erkannten Zeichen (Ziffern) übertragen. Falls beispielsweise der Strichcode im Supermarkt nicht erkannt werden kann, so müssen die Ziffern per Hand eingegeben werden.
Das Barcodelesegerät kann so konfiguriert werden, dass nach dem Lesevorgang ein spezielles Zeichen, wie etwa ein Zeilenumbruch (Abschicken eines Formulars) als abschließendes Zeichen verwendet wird.
Wie man anhand der ausgewählten Einsatzmöglichkeiten erkennen kann, findet ein starker Bezug zur alltäglichen Lebenswelt der Schülerinnen und Schülern statt und bietet gleichzeitig Räume um automatisch ablaufende Mechanismen zu analysieren und die Vorgänge zu entdecken. Meine Erfahrung zeigt, dass ohne großen finanziellen und progammiertechnischen Aufwand (Webserver+Skripte mit MySQL-Datenbankanbindung) viele Situationen effizient veranschaulicht werden können und es bei den Schülerinnen und Schülern einen regelrechten Aha-Effekt auslöst, wenn sie erkennen, dass das Lesegerät (der Scanner) die durch den Barcode repräsentierten Zeichen (Ziffern) an das Informatiksystem weiterreicht.