In den Sommerferien trafen wir, der Jahrgang 2006/2008, uns mit unserem Fachleiter, um gemeinsam den Einstieg in unseren Informatikunterricht zu planen.
Bei der ersten Besprechung zeigte sich, dass die Jahrgangsstufen 9 und 11 beide gleich stark bei uns Referendaren vertreten waren, so dass – im Gegensatz zu den vergangenen Jahren – diesmal zwei Einstiege zu planen waren.
Selbstverständlich sollten beide Einstiege objektorientiert sein. Genauso selbstverständlich sollten sie zu den jeweiligen Schulcurricula und den Richtlinien passen. Dies bedeutete für Stufe 9, dass die Bereiche Textverarbeitung und Grafikprogramme ebenso wie HTML und Datenschutz im Laufe des Schuljahres Berücksichtigung finden mussten. Für Stufe 11 war hier klar, dass die Grundstrukturen der informatischen Modellierung, der Bereich »Algorithmen« und die Implementierung in der jeweils an der Schule üblichen Programmiersprache enthalten sein mussten.
Ein erstes Brainstorming ergab verschiedene Ideen, die bis zur nächsten Sitzung mit Inhalt gefüllt und dann erneut diskutiert wurden. Wir überlegten auch, ob es vielleicht eine tragfähige Idee für beide Jahrgangsstufen zugleich gäbe. Natürlich müsste hierbei dann berücksichtigt werden, dass verschiedenen Altersstufen auch unterschiedliche Eingangsvoraussetzungen mitbringen. Es erschien uns dann aber doch einfacher, in den Stufen 9 und 11 unterschiedliche Einstiegsszenarien zu wählen.
Wir entschieden uns dann für Stufe 9 für das Einstiegsszenario »Wo begegnet uns Informatik im Alltag?«, was wir konkret anhand des Textes »Ein Tag im Leben von Ada« nach www.ict-kompass.chin leicht überarbeiteter Form umsetzen wollten.
Das Einstiegsszenario für Stufe 11 war nicht ganz so einfach zu finden, hier klangen verschiedene Ideen vielversprechend: Das Thema RFID (Hinweise finden sich in einer gleichnamigen Broschüre unter fiff.hbxt.de/publikationen/broschueren vgl. auch If Fase Nr. 13, Seite 1), konkret im Zusammenhang mit einem Kaufhaus, war ebenso in der Diskussion wie die elektronische Gesundheitskarte (EGK) [ebenfalls unter der oben angegebenen Adresse mit einer Broschüre vertreten] und der ÖPNV mit seinen Haltestellenanzeigen. Die Entscheidung fiel schliesslich auf eine abgewandelte Form der letztgenannten Idee: Wir wollten modellieren, wie eine Schülergruppe auf Klassenfahrt erfährt, dass ihr Anschlusszug Verspätung hat.
Nachdem die grundsätzlichen Entscheidungen getroffen waren, ging es an die konkrete Planung der ersten Unterrichtsreihen für beide Jahrgangsstufen. Hier war es sehr hilfreich, dass die Aufgaben verteilt werden konnten und wir dann unsere Ergebnisse zusammentrugen. Besonders für diejenigen unter uns, die gleich zwei bdU-Kurse übernehmen würden, war die Arbeitserleichterung spürbar. Für die Stufe 11 mussten wir uns zunächst einmal selbst darüber klar werden, wie eine Umsetzung denn aussehen könnte, bevor wir uns überlegen konnten, wie man dies nun didaktisch so aufbereiten könnte, dass es für die Schülerinnen und Schüler geeignet wäre.
Am Ende unserer Planungszeit gingen wir alle mit überschaubaren Aufgaben nach Hause, mit deutlich mehr Klarheit darüber, wie wir unsere ersten Unterrichtsstunden nach den Ferien zielführend gestalten konnten. Auch während des laufenden Schuljahres hat sich die enge Zusammenarbeit in den Ferien bezahlt gemacht: erleichtert durch die gleiche Wahl der Ausgangsszenarien fand und findet ein fruchtbarer Austausch von Ideen und Anregungen wie auch von guten und schlechten Erfahrungen mit bestimmten Elementen des Informatikunterrichts statt, und man ist Teammitglied statt Einzelkämpfer.