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Ausgabe 32 vom 1. März 2010 (als PDF):

15. Februar 2010 – Markus Lebe, Thomas Brinkmann

Intensivtage des Fachseminars Informatik Hamm

Wir starteten unser Referendariat am Studienseminar Hamm mit der Vereidigung am 01.02.2010.
Am 10. und 11. Februar hatten wir Intensivtage bei unserem Informatikfachleiter Herrn Dr. Humbert an der Willy-Brandt-Gesamtschule in Bergkamen, wo uns ein erster Einblick in die Perspektive und Schulpraxis eines Informatiklehrers gegeben werden sollte. Außerdem lernten wir dort einige der anderen Referendare kennen, die bereits im Dienst sind.
Neben einem Einblick in einen anderen Schulformschwerpunkt (wir sind sonst beide an Gymnasien) stand nach einer Unterrichtshospitation auch die Planung und Durchführung einer eigenen Unterrichtsstunde auf dem Programm.

1. Tag: Hospitation bei Frau Löffler und Unterrichtsplanung mit Herrn Dr. Humbert

Der erste Tag begann mit der Hospitation der Unterrichtsstunde der Referendarin Susanne Löffler. Die Unterrichtsstunde war von der Referendarin als bewerteter Unterrichtsbesuch geplant. Außer uns und Herrn Dr. Humbert war auch der Seiteneinsteiger Herr Patrick Koehne anwesend; zu dritt sollten wir am kommenden Tag die nächste Doppelstunde halten.
Passend zum Kursthema Datenbanken sollten in dieser Stunde Merkmale des Entity-Relationship-Modells vertieft und die Überführung dieses Modells ins Relationenmodell gefestigt werden. Besondere Aufmerksamkeit widmete die Referendarin der Transformation von Beziehungstypen verschiedener Kardinalitäten ins Relationenmodell. In Partnerarbeit sollten sich die Schüler überlegen, wann ein Verschmelzen sinnvoll ist. Zur Sicherung gab sie am Ende der Stunde dazu u.a. auch eine Hausaufgabe.
Insbesondere aufgrund der Unterrichtssituation (kein Schüler hat das Fach als Abiturfach gewählt, Weiberfastnacht, verschiedene Kulturen) müssen die hohe Motivation, grosse Leistungsbereitschaft und -stärke des 13er Grundkurses lobend erwähnt werden.

Im Anschluss besprach Herr Dr. Humbert mit Frau Löffler diese Unterrichtsstunde, was sich für uns natürlich als sehr wertvoll erwies. Zusätzlich zu ihrem formalen Unterrichtsentwurf konnten wir uns ansehen, wie eine Besprechung eines Unterrichtsbesuchs für gewöhnlich abläuft. Herr Dr. Humbert gab auch noch einige nützliche Hinweise.

Danach sollten wir die folgenden beiden Unterrichtsstunden unter Anleitung von Herrn Dr. Humbert planen. Das nächste Thema sollte die Normalisierung von Datenbanken sein. Die strukturelle und inhaltliche Planung der Stunden lief recht problemlos.

Die erste Unterrichtsstunde konnten wir außerdem auch sehr gut auf uns drei aufteilen, bei der zweiten fiel dies schwerer. Auch dauerte es extrem lange, passende Beispiele zu finden, was dafür aber bei uns ebenso das Thema festigte wie die Diskussion verschiedener Lösungsmöglichkeiten. Auch schweiften wir immer wieder in andere fachliche Diskussionen ab, die nicht direkt mit dem folgenden Tag zutun hatten.

2. Tag: Durchführung der Unterrichtsstunde

Wir drei haben noch unsere Marotten im Verhalten (Hände in den Taschen, leises Sprechen, schnelles Sprechen), die wir abstellen müssen. Ansonsten verlief die Durchführung der ersten Unterrichtsstunde sehr gut. Zunächst stellten drei Schüler arbeitsteilig die Hausaufgabe freiwillig vor. Auf wiederholende, punktuelle Verständnisfragen dazu wurden ebenfalls zügig richtige Antworten gegeben. Die anschließende Einführung der ersten beiden Normalformen konnte ebenfalls wie geplant in der ersten Stunde abgeschlossen werden. Die Schüler waren hierbei sehr aufmerksam, dachten mit und entwickelten auf einigen wenigen Umwegen gute Ideen. Die erste Normalform wurde von allen gut verstanden, bei der schwierigeren zweiten sah man am Ende der Stunde auch nur wenige fragende Gesichter.

Schülerinnen und Schüler des Informatikkurses (13. Jahrgang der Willy-Brandt-Gesamtschule – Bergkamen bei der Arbeit mit Mobiltelefonen (Februar 2010)

Schülerinnen und Schüler des Informatikkurses bei der Arbeit mit Mobiltelefonen – einige Unterrichtsstunden nach der Intensivwoche 2/2010

Die zweite Unterrichtsstunde lief nicht ganz so gut. Wir hatten bereits am Vortag Probleme bei der Aufteilung zwischen uns dreien, in der Pause zwischen den Stunden mussten noch schnell Zettel kopiert werden, und da mit dem behandelten Beispiel einige Schüler Probleme hatten, musste die Phase des kooperativen Lernens am Ende der zweiten Stunde ohne Sicherung an einer mehr oder weniger guten Stelle abgebrochen werden.
Die »Blitzlichtrunde« mit den Schülern zeigte, dass sie recht zufrieden waren, der Unterschied zu geübten Lehrern war ihnen aber aufgefallen.

Fazit

Die Tage haben Spaß gemacht, es gab viele interessante Einblicke und von Herrn Dr. Humbert einige gute Tipps. Sie haben uns aber auch noch einmal vor Augen geführt, dass wir noch viel zu lernen haben, und zwar sowohl in didaktischer, als auch in fachlicher Hinsicht. Aber dazu werden wir in den nächsten zwei Jahren hoffentlich noch genügend Zeit und Gelegenheiten haben.

Wir bedanken uns bei allen, die an diesen insgesamt positiven Intensivtagen beteiligt waren.

Schüler des Informatikkurses (13. Jahrgang der Willy-Brandt-Gesamtschule – Bergkamen bei der Arbeit mit Mobiltelefonen (Februar 2010)

Schüler des Informatikkurses bei der Arbeit – einige Unterrichtsstunden nach der Intensivwoche 2/2010

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