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Ausgabe 1 vom 1. Juni 2005 (als PDF):

9. Mai 2005 – Dr. Ludger Humbert

LaTeX – Teil 1

LaTeX – Quellen zu Wissen, Weisheit, Wohlstand …

Die Erstellung von Dokumenten gehört – nicht nur in der Ausbildung – zum Handwerk einer Informatiklehrerin. Ein – typographischen Anforderungen genügender – Textsatz ist allerdings mit Standardanwendungen nicht möglich.
Mit LaTeX steht ein Satzsystem zur Verfügung, das unter einer offenen Lizenz [weiter]entwickelt wird. www.latex-project.org/lppl.html Daher wird in einer Reihe von Artikeln in der If Fase der Versuch unternommen, nützliche Elemente dieses Satzsystems vorzustellen, die erprobt sind und bei der täglichen Arbeit der Informatiklehrerin eingesetzt werden können.

 

 

LaTeX – Woher nehmen?

Logo - dante e.V.

Logo – DANTE, Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.V.

Nicht alle Standard-Linux-Distributionen – von anderen Betriebssystemen gar nicht zu reden – enthalten eine vollständige LaTeX-Umgebung. Daher stellt sich die Frage nach dem Bezug der Pakete für Ihre Distribution. Besorgen Sie sich möglichst die aktuelle DVD von dante eV. www.dante.de
texcollection

DVD TeX Collection von Dante

Dort finden sich für gängige Betriebssysteme komplette LaTeX-Umgebungen und Zusatzwerkzeuge, Dokumentenklassen, Schriften, … Außerdem liegt dort jeweils ein kompletter Abzug aller Pakete bei, die zu dem Zeitpunkt der Erstellung auf dem Comprehensive TeX Archive NetworkCTAN – verfügbar sind. www.dante.de/software/ctan

Zur Eingabe, zur Änderung und späteren Korrektur von TeX-Dokumenten ist einzig ein Texteditor nötig – mehr nicht. Damit kann auch in Zukunft ein heute erstellter Text völlig problemlos (abgesehen von irgendwelchen Rechtschreibreformen) wiederverwendet werden. Weitere Hilfsmittel wurden unter dem Titel LaTeX in der Ausbildung in der If Fase (Ausgabe0 vom 6. Mai 2005) vorgestellt. rhinodidactics.de/Archiv
Das Thema Hilfsmittel zur Erstellung von LaTeX-Quellcode wird nicht weiter vertieft, da eine Positionierung in der Auseinandersetzung um Hilfsmittel – Unterstützung in Editoren – Entwicklungsumgebungen ungefähr so nützlich ist, wie die immerwährende Diskussion um die „richtige Programmiersprache“.

In dieser Artikelserie werden Elemente von LaTeX vorgestellt. Dabei geht es nicht darum, ein weiteres elektronisches Dokument zu erstellen, das die bereits an anderen Stellen hervorragend dokumentierten Möglichkeiten wiederholt.

 

Literatur

Neben den im Netz verfügbaren freien Quellen www.dante.de/help allen voran l2short ftp://dante.ctan.org/tex-archive/info/lshort/german/ und l2tabu ftp://dante.ctan.org/tex-archive/info/l2tabu/german/ empfiehlt sich, den Blick auch mal in ein gedrucktes Werk zu lenken.
Wesentliche Elemente von LaTeX können ohne Studium der einschlägigen Literatur erfolgreich genutzt werden. Dennoch empfiehlt es sich, die Möglichkeiten durchaus einmal im Zusammenhang zu studieren. Dabei erweist sich das ein oder andere Buch als Hilfe. www.dante.de/help/literatur
Nachdem ich einige Jahre lang einzig die beiden Dokumentationen von Manuela Jürgens genutzt habe www.fernuni-hagen.de/urz/leseecke/A026.html und www.fernuni-hagen.de/urz/leseecke/A027.html bin ich inzwischen zur 2. Auflage des LaTeX-Companion durchgestartet.
The LaTeX-Companion, second Edition

Die Neuauflage der Dokumentation der für den europäischen Sprach- und Schriftraum entwickelten Dokumentenklassen KOMA-Script ist für Ende Mai 2005 angekündigt. www.dante.de/help/literatur/koma.shtml

 

 

Aufbau eines LaTeX-Dokuments

Jedes LaTeX-Dokument beginnt mit einer Präambel, in der die Dokumentenklasse mit Parameterwerten angegeben wird. Darüber hinaus werden weitere Pakete angegeben, wenn sie benötigt werden.

 

 

Präambel

Zur Kommentierung in LaTeX wird das Prozentzeichen „%“ verwendet.  
% ngerman = neue deutsche
% Rechtschreibung
% KOMA-Script Article = scrartcl
\documentclass[ngerman]{scrartcl}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage{geometry}
Auf diese Weise werden alle notwendigen Voreinstellungen für das Dokument spezifiziert. Die T1-kodierten Schriften, die mit der Zeile nach der Dokumentenklasse zum Satz spezifiziert werden, enthalten die europäischen Umlaute als jeweils einzelne Symbole. Dies ist für die korrekte Funktion der Trennalgorithmen notwendig. Für die Eingabe inputenc wird für das Dokument die Festlegung auf den latin1-Zeichensatz eingestellt. Als leztes Paket in der obigen Liste wird ein Paket angefordert, mit dem die Seiteneinstellungen geometry beeinflusst werden können. Die Präambel legt – verbunden mit den Auszeichnungen im Dokument (== logische Struktur) – den späteren Satz fest. Im zweiten Teil findet sich, zwischen \begin{document} und \end{document} der logisch strukturierte Inhalt des Dokuments.

 

 

Präsentationen

Bei dem überbordenden Angebot an Möglichkeiten, mit Hilfe von freien Systemen Präsentationen zu erstellen, die die überragenden Fähigkeiten von LaTeX für diesen speziellen Anwendungsfall zur Verfügung stellen, fällt die Auswahl nicht leicht. Michael Wiedmann pflegt seit einigen Jahren eine Sammlung (mit Beispielen) zu Präsentationsmöglichkeiten u.a. mit Hilfe von LaTeX: www.miwie.org/presentations Ich habe in den letzten Jahren einige der Pakete genutzt, um meine Präsentationen zu erstellen.

Inzwischen verwende ich das Paket latex-beamer – die Kurzbeschreibung www.miwie.org/presentations/html/beamer.html zeigt zentrale Eigenschaften, nennt Voraussetzungen und gibt Hinweise zu den Bezugsquellen. Die Projektseite sourceforge.net/projects/latex-beamer „gibt den Rest“, den Sie benötigen, wenn Sie ernsthaft mit diesem Paket arbeiten möchten. Es ist wahrscheinlich unnötig, zu betonen, dass es für dieses Paket eine gute Anbindung an LyX gibt ;-)

 

 

Zeichnungen mit PSTricks

Die Möglichkeit, mit Hilfe von LaTeX PostScript®-Kommandos durch die Kette der Bearbeitungsschritte „nach unten durchzureichen“, werden von der Paketsammlung PSTricks genutzt. Eine Dokumentation dieser Möglichkeiten mit vielen einsetzbaren Beispielen wurde von Herbert Voß geschrieben. Eine hervorragende Quelle – gerade für Lehrerinnen.
PSTricks - Herbert Voß
Die hier veröffentlichten Inhalte stellen keine Meinungsäußerungen der Studienseminare Hamm Arnsberg dar.
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