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Ausgabe 29 vom 1. Juni 2009 (als PDF):

22. Mai 2009 – Michael Albrecht und Fatiha Hamdaoui

Informatiktag NRW 2009 – Workshop XX: »Die Bildungsstandards der Informatik – ein Überblick«

Arno Pasternak (Fritz-Steinhoff-Gesamtschule Hagen und TU Dortmund)

Da der Leiter des Workshops 4 »Dramaturgie reflektierter Planspiele an Beispielen der Interpretation von Informationen und der Modellierung von Datensystemen« krankheitsbedingt verhindert war, wurde kurzfristig ein weiterer Workshop über die von der Gesellschaft für Informatik ausgearbeiteten Bildungsstandards für einen Informatikunterricht in der Mittelstufe unter Leitung von Arno Pasternak angeboten.

Ablauf des Workshops

Bevor wir uns näher mit den eigentlichen Bildungsstandards beschäftigten, forderte Herr Pasternak die SeminarteilnehmerInnen auf, doch einmal in wenigen Minuten die (Themen-)Struktur des Informatik-Mittelstufenunterrichts an ihren jeweiligen Schulen zu skizzieren.
Nach dieser individuellen Reflexionsphase wurden die einzelnen Ergebnisse im Plenum gesammelt. Dabei stellte sich ein durchaus Vielfältiges und für die unterschiedlichen Schulformen umfassendes Bild der »Informatikunterrichtslandschaft« in NRW dar.
Es folgte ein Vortrag von Herrn Pasternak über die in den GI-Bildungsstandards ausgewiesenen Inhalts- und Prozessbereiche. An dieser Stelle soll deren genaue Erläuterung mit Verweis auf die online erhältlichen Bildungsstandards unterbleiben. Die Anfangs gesammelten Fallbeispiele dienten dabei u.a. dazu, um bestimmte Bereiche mit Beispielen zu veranschaulichen oder bestimmte Unterrichtsinhalte im Hinblick auf die Bildungsstandards kritisch zu hinterfragen.

Herauszustellen ist hierbei, dass sich im Zuge dieser kritischen Bewertungen ein ums andere Mal kleinere Diskussionen über den allgemeinbildenden Charakter der angesprochenen Inhalte ergaben. Festzuhalten sei an dieser Stelle, dass dabei keineswegs endgültige Aussagen getroffen werden konnten. Dies war unserer Ansicht nach auch nicht das Ziel dieser Diskussionen und veranschaulichte zudem sehr klar, wie mit den Bildungsstandards gearbeitet werden kann, und wie man eben nicht damit arbeiten sollte. Sie sind ein Anhaltspunkt, um Unterricht kritisch zu diskutieren und bieten hierfür einen guten Ansatz, indem bestimme Bewertungskriterien bereitgestellt werden. Keineswegs sollen sie aber als »Unterrichtsrichtslinien« aufgefasst werden, nach denen dann zukünftig Informatikunterricht in der Mittelstufe zwingend aufgebaut werden soll, was durch Herrn Pasternak auch noch einmal explizit zum Ausdruck gebracht wurde.

Fazit

Hatte man sich zuvor bereits mit den GI-Bildungsstandards auseinandergesetzt (was in unserem Fall zutraf), so bot der Workshop nicht so viel Neues. Dennoch waren die Diskussionen einzelner Unterrichtsinhalte im Kontext der Bildungsstandards recht ergiebig. Insbesondere im Hinblick auf den Improvisationscharakter und die (im Gegensatz zu anderen Workshopthemen) vergleichsweise trockene Thematik, kann der Workshop als gelungen betrachtet werden.

Wir können über die genauen Ziele des Workshop-Leiters an dieser Stelle zwar nur mutmaßen, wenn er aber einen Beitrag zur Qualitätsdiskussion des Informatikunterricht leisten wollte – wovon wir ausgehen – so ist ihm dies auf jeden Fall gelungen.

© Redaktion rhino didactics