Der bekannte Mathematiker Sir Roger Penrose ist Professor an der Universität Oxford. Aufmerksamen Absolventen der Uni Dortmund mag sein Name bekannt vorkommen, da im Audimax-Foyer ihm zu Ehren mehrere Fliesen nach einem von ihm gefundenen nichtperiodischen Parkettierungsmuster verlegt wurden.
In seinem Buch »Computerdenken – Die Debatte um künstliche Intelligenz, Bewußtsein und die Gesetze der Physik« versucht er, die Erkenntnisse der Mathematik, Physik und Informatik zusammenzuführen. Leider gelingt ihm dies nur ansatzweise. Prinzipiell sind alle Kapitel interessant, insbesondere das erste Kapitel zum Turing-Test. Die anderen Kapitel beschäftigen sich jedoch ziemlich detailliert mit Aspekten, die zwar für das Vertändnis dessen, ob Informatiksysteme jemals in der Lage sein werden, denken zu können, durchaus hilfreich sind, den sprichwörtlichen »roten Faden« jedoch vermissen lassen. So werden mehr oder weniger nacheinander die folgenden Inhalte behandelt:
Das im Spektrum-Verlag erschienene Buch ist anspruchsvoll, zumal der Autor nicht mit mathematischen und physikalischen Formeln geizt, obwohl er in einem Vorwort nonchalant darauf hinweist, er sei gewarnt worden, dass jede Formel seinen Leserkreis halbiere. Allerdings stellt er es seinen Lesern frei, die Formeln bei Nichtgefallen zu übergehen. Ein Hochschulstudium der Informatik, Physik oder Mathematik ist angeraten, wenn man mehr als die Hälfte der Inhalte verstehen möchte. Schülerinnen und Schülern ist das 15,00€ teure Buch meines Erachtens nicht zu empfehlen.