(von Dr. Ludger Humbert)
Bitte? Nun, dies ist die Überschrift zu einem aktuellen Beitrag in der Spektrum der Wissenschaft (Heft 7, Juni 2007, S. 98–104). Und es geht weiter zur Sache:
»Es gibt 39 verschiedene Vorschriften, wie man den Computer anzuweisen hat, gewisse Teile des Programms nicht zur Kenntnis zu nehmen« (a.a.O., S. 101). Der in der Überschrift angesprochene Krieg ist vielen nicht mehr bekannt, daher sei sein Hintergrund auch hier kurz mitgeteilt: Niklaus Wirth hat – in Anknüpfung an die ALGOL-Syntax – für die Programmiersprache Pascal festgelegt, dass zwei Anweisungen durch das Semikolon (Strichpunkt) getrennt werden müssen. Dies bedeutet in der Konsequenz, auf die ich als Lehrer immer großen Wert gelegt habe (als ich noch mit Pascal, Modula-2 und Oberon-2 in der Schule gearbeitet habe), dass vor else until, end kein Semikolon stehen darf – und zwar aus syntaktischen Gründen.
Brian W. Kernighan scheint ähnliche Lehrer gehaßt zu haben ;-) Ab April 1981 kursiert sein Pamphlet »Why Pascal is Not My Favorite Programming Language« www.lysator.liu.se/c/bwk-on-pascal.html – es wurde offiziell nie veröffentlicht, obwohl es inzwischen an vielen Stellen verfügbar ist (auch bei seinem Arbeitgeber: cm.bell-labs.com/cm/cs/cstr/100.ps.gz). Er hat jedenfalls in der Syntax von C festgelegt, dass hier eine Anweisung durch das Semikolon beendet werden muss. Allerdings sei ein Satz aus diesem Papier zitiert, in dem Kernighan die Rollen von C und Pascal beschreibt: »Comparing C and Pascal is rather like comparing a Learjet to a Piper Cub – one is meant for getting something done while the other is meant for learning – so such comparisons tend to be somewhat farfetched.«
Edsger W. Dijkstra jedenfalls wird mit seiner Charakterisierung (von 1975) der Programmiersprachen wohl nie übertroffen werden: »Fortan ist eine frühkindliche Entwicklungsstörung, PL/I eine tödliche Krankheit, und das Lehren von Cobol sollte als Misshandlung des Gehirns unter Strafe gestellt werden […] «. Ein Transskript des handgeschriebenen Dokuments findet sich unter: www.cs.utexas.edu/users/EWD/transcriptions/EWD04xx/EWD498.html.
Wenn man schon gezwungen wird, als Informatiklehrer mit den
Schülerinnen das Thema Präsentationen zu bearbeiten, so sollte
latex-beamer
latex-beamer.sf.net eingesetzt werden (ggf. mit LyX
lyx.org als
Frontend). Geht es aber um nette Übergänge bei der Anzeige, reichen
vielen die Möglichkeiten des Acrobat-Reader nicht aus. Hier kommt
KeyJnote keyjnote.sf.net/index.php ins Spiel.
Sowohl im latex-beamer
-Dokument einstellbar, als auch für
bereits fertig als PDF-Dokument vorliegende Präsentationen können diverse
Möglichkeiten realisiert werden, die PDF-Ausgabe (im Übrigen via pygame)
mit diversen Übergangseffekten anzureichern. Obwohl es i.d.R. um den
Inhalt gehen sollte, kennen wir alle die Effekte, die bei der Verwendung
von Apples Keynote dazu führen, dass dem Vortragenden eine größere
Aufmerksamkeit zuteil wird, weil einige nette Effekte bereitgestellt
werden, die mit Kraftpunktwerfern nicht ansatzweise erreichbar sind ;-)
Unter debian reicht ein apt-get install keyjnote
und schon
kann es losgehen. Ein grafisches Frontend zur Einstellung diverser
Parameter steht mit keyjnotegui zur Verfügung.