Der Titel dieses Workshops versprach, dass aufgezeigt wird, wie sich informatische Inhalte mit Hilfe von Flash im Unterricht der Sek I, also in NRW im Wesentlichen in der Differenzierung der neunten und zehnten Klasse, vermitteln lassen. Flash assoziiert man mit bunten Internetseiten, was eine schülerorientierte und motivierende Unterrichtsreihe verspricht.
Im Workshop wurde zuerst als Werkzeug das Flash-Produkt des hier führenden Anbieters vorgestellt. Hier gibt es eine 30-Tage-Testversion, so dass im Workshop gearbeitet werden konnte. Gleichzeitig wird an dieser Stelle schon deutlich, dass an einen Einsatz in der Schule kaum zu denken ist, eine Einzellizenz des Produktes kostet etwa so viel, wie ein heute handelsüblicher einfacher Laptop. Das Arbeiten mit Testversionen ist unpraktisch und vermutlich auch verboten. Alternative, u.U. freie Produkte wurden weder vorgestellt noch erwähnt. Das vorgestellte Werkzeug ist ein sogenanntes professionelles Produkt, es bietet eine Überfülle von Funktionen und hat eine entsprechend unübersichtliche Benutzungsoberfläche. Für Schule und Schüler muss es als überfrachtet bezeichnet werden.
Inhaltlich wurde den Teilnehmern im Verlauf des Workshops vermittelt, wie mit dem eingeführten Werkzeug einfache Flash-Filme erstellt werden können. Es wurde aber kaum auf allgemeinbildungsrelevante informatische Inhalte hingewiesen, die im Zuge der Reihe vermittelt werden können. Solche Inhalte lassen sich sicherlich ausmachen, ob hier aber der optimale Weg aufgezeigt wurde, diese zu vermitteln, bleibt fraglich. Parallel wurden einige Schülerlösungen präsentiert. Diese konnten aber auch nicht deutlich machen, welche informatischen Inhalte im Unterricht zentral waren. Sie zeigten vielmehr, dass das Werkzeug missbraucht werden kann, um Szenen darzustellen, die in der Schule nicht zeigenswert sind. Im weiteren Verlauf wurde in die Programmierung von Flash-Filmen mit Hilfe von ActionScript eingeführt. Dabei handelt es sich um eine Java-Script ähnliche Sprache. Hier wäre sicherlich eine Möglichkeit gegeben, Inhalte wie Sequenz, Verzweigung und Schleife einzuführen. Diese wurden aber im Workshop nicht als zentral und bildungsrelevant herausgestellt.
Der Workshop muss somit in weiten Teilen als Produktschulung für das angesprochene Flash-Produkt bezeichnet werden. Dies kann so nicht in einem anspruchsvollen Informatikunterricht stattfinden. Möglcherweise ist der Bereich Flash geeignet, informatische Inhalte zu transportieren, dazu müssten aber alternative Konzepte entwickelt werden. Auch müsste es für den einsatz in der Schule ein Werkzeug geben, dass für Schulen finanzierbar ist und das nur die wichtigen Funktionen zur Verfügung stellt, um Schüler nicht mit unwichtigen Details zu überfordern.