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(von Dr. Ludger Humbert)
Mitte Juli 2008 wurde die Antwort auf eine Kleine Anfrage zur Situation der Schulinformatik in NW veröffentlicht. www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD14-7199.pdf Wenn die Ergebnisse die informatische Kompetenz der/des Antwortenden richtig widerspiegeln, ist es um die Schulinformatik in NW sehr schlecht bestellt. Die Antworten zu Punkt 5 enthalten eine ganze Reihe von sachlichen Fehlern.
Wie schön wäre es, wenn in NW tatsächlich die Bildungsstandards Informatik umgesetzt würden – wie die Antwort auf die Kleine Anfrage behauptet – dann nämlich hätten wir ein Pflichtfach Informatik in den Studentafeln – gehen doch die Bildungsstandards Informatik davon aus, dass alle Schülerinnen und Schüler bis zum Mittleren Bildungsabschluss durchgängig eine Unterrichtsstunde Informatik erhalten. Dies ist aber in keiner Schulform in NW der Fall.
Dass die Wissenschaft Informatik in ihrem Kern das Fachgebiet Technische Informatik enthält, scheint für zukünftige Abiturienten nicht mehr von Bedeutung. Dieser Bereich wird in den aktuell veröffentlichten Vorgaben für das Zentralabitur 2011 nicht mehr aufgeführt. www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/abitur-gost/getfile.php?file=1176 Auffällig gegenüber den Vorjahren ist, dass die Wahlmöglichkeiten erheblich eingeschränkt wurden: es werden zwei aus den drei Bereichen Theoretische Informatik, Datenbankmodellierung oder Netzwerkmodellierung als Voraussetzung eingefordert. Damit wurde gegenüber 2010 die Anzahl der Varianten glatt halbiert. Dort wurde bei sechs Kombinationsmöglichkeiten immerhin bei zwei Varianten die technische Informatik explizit aufgeführt. Bei der Modellierung wird nunmehr einheitlich die objektorientierte Variante von allen Schülerinnen verlangt.
LRSD Klaus Dingemann klaus.dingemann (bei) brms.nrw.de hat die Federführung für die Gestaltung der Anforderungen für das Zentralabitur und für die Überarbeitung der Richtlinien und Lehrpläne Informatik für die gymnasiale Oberstufe.