In dem beschriebenen Workshop des Informatiktags NRW 2008 ging es gleich in zweierlei Hinsicht mobil zu. Auf mobilen Geräten wurden mobile Roboter programmiert.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops hatten die Gelegenheit, mittels Personal Digital Assistants (PDAs) die neue Genearation von Lego-Robotern (NXT) zu programmieren und ihren Einsatz für den Informatikunterricht zu testen. Dabei kam FEINSTEIN zum Einsatz. FEINSTEIN ist eine visuelle Programmierumgebung für den NXT-Baustein der Lego-Roboter, die auf dem PDA läuft. Damit werden menubasiert Python-Programme erstellt. Über Bluetooth kann man den Roboter mit dem PDA verbinden und Programme übertragen und ablaufen lassen. Einer der Hauptvorteile dieses Ansatzes ist das direkte Feedback, das die Schülerinnen und Schüler für ihre Programme aus der physikalischen Umwelt bekommen. FEINSTEIN wird im Rahmen des Projektes "Mobile Endgeräte im Bildungsbereich (MIB)" am Institut für Didaktik der Mathematik und der Informatik an der Universität Münster entwickelt.
Da der Workshopleiter für je zwei Teilnehmende einen PDA und einen Lego-Roboter mit NXT Baustein zur Verfügung gestellt hat, konnte die grafische Programmierung von allen Teilnehmenden sehr gut ausprobiert werden. Dabei hat sich sehr schnell gezeigt, dass die doppelte Mobilität extrem motivierend ist. Das trifft mit Sicherheit auch auf Informatikkurse an Schulen zu. Den Teilnehmenden wird dadurch zunächst bewusst, dass Informatiksysteme nicht mehr nur als unhandliche Rechner auf dem Schreibtisch stehen, sondern sowohl in der Westentasche stecken, als auch unter dem Tisch herumfahren können. Dass man durch Programmierung im Unterricht nicht nur "konstruierte Aufgaben" bearbeiten, sondern wirklich etwas bewegen kann, wird auch sofort jedem klar. Dabei steht zunächst eine imperative Sichtweise im Vordergrund, weil man den Robotern erstmal sagen muss, was sie machen sollen.
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass die vorgestellte Infrastruktur auf jeden Fall geeignet ist, modernen und interessanten Informatikunterricht für Schüler und Lehrer zu gestalten. Als einziger Wermutstropfen bleibt die Frage, an welcher Schule es die finanziellen Mittel gibt, mit solch einer Hardwareausstattung zu arbeiten?