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Ausgabe 20 vom 1. September 2007 (als PDF):

21. August 2007 – Astrid Grabowsky

Ein Jahr bedarfsdeckender Unterricht

Rückblick auf das zweite und dritte Ausbildungshalbjahr im Referendariat

 

Ein Jahr bedarfsdeckender Unterricht (bdU) als fester Bestandteil meiner Lehrerinnenausbildung liegt hinter mir. Was hat dieses Jahr mir gebracht?

Als ich vor einem Jahr das erste Mal vor »meinem« Kurs stand, war ich ganz schön aufgeregt. Die Ferien waren lang, das letzte Unterrichten unter Aufsicht lag Wochen zurück, und nun stand ich da und hatte ein ganzes langes Schuljahr vor mir, in dem ich meine Schülerinnen und Schüler weiterbringen sollte. Ob mir dies gelingen würde? Gerade im Oberstufenunterricht in Informatik war ich unsicher. Würden einige Schülerinnen und Schüler mir nicht haushoch überlegen sein? Immerhin hatte ich das Prinzip der Objektorientierung, das ich unterrichten würde, selbst erst zu Beginn meines Referendariates gelernt.

Doch rückblickend kann ich sagen, dass nach ein paar Wochen eigenständigen Unterrichtens die Sicherheit immer größer wurde. Und gerade diese Sicherheit lässt sich meines Erachtens nicht im Ausbildungsunterricht erwerben. Dort ist man selbst nicht in der Verantwortung, gerade was die langfristige Planung angeht, da man meist nur einen Teil des Jahres in einem Kurs verweilt. Auch kann man im Ausbildungsunterricht den Ausbildungslehrer um Rat bitten, wenn man mit der Planung nicht zurechtkommt. Für die bdU-Kurse liegt nun die Verantwortung ganz in der Hand der Referendarin oder des Referendars. Sicherlich ist gerade in den ersten Wochen die Zeitplanung noch suboptimal – einmal hat man zu wenig Stoff vorbereitet, ein anderes mal viel zu viel. Hier aber gilt die Maxime: Nur Übung macht den Meister.

Natürlich ist es trotzdem nicht verboten, sondern vielmehr dringend angeraten, sich mit Kollegen zu beraten:

Einerseits können andere von den eigenen Erfahrungen profitieren, andererseits kann man selbst vielleicht durch die Ratschläge und Hinweise anderer Fehler vermeiden.

So hat sich die gemeinsame Vorbereitung sowohl des Mittelstufen- als auch des Oberstufenunterrichts mit den anderen Referendarinnen und Referendaren während der Sommerferien als überaus fruchtbar und hilfreich erwiesen. Glücklicherweise reichte die Zusammenarbeit über die unterrichtsfreie Zeit hinaus, so dass wir uns während des gesamten Schuljahres immer wieder über unsere Erfahrungen mit dem Unterrichten von Informatik austauschten und berieten.

Vor diesem Hintergrund würde ich allen Informatik Unterrichtenden den Austausch mit Kollegen als sehr hilfreich empfehlen, insbesondere, da es an Lehrbüchern für unser Fach mangelt und wir unsere Materialien daher meist selbst gestalten müssen.

Beim Mittelstufenunterricht hatte ich die Gelegenheit, nach einem Halbjahr noch einmal von vorne zu beginnen, da die Wahlpflichtkurse in Informatik an meiner Ausbildungsschule epochal erteilt werden. So hatte ich hier bereits die Gelegenheit, meine Verbesserungsideen umzusetzen und auszuprobieren. Hier merkte ich deutlich, dass ich durch den bdU schon vieles gelernt hatte.

Am Ende des Schuljahres (und des bdUs) kann ich sagen, dass ich sicherlich vieles anders und manches besser machen würde, wenn ich noch einmal bdU erteilen müsste: ich habe viel über den Lehrerinnenberuf gelernt, was durch kein Theoriebuch, keine Hospitation und auch keinen Ausbildungsunterricht, sondern nur durch das eigenverantwortliche Tun vermittelt werden kann.

Und, last but not least, habe ich meinen Schülerinnen und Schülern einen Grundstock an informatischer Bildung vermitteln können und sie ein Stückchen weiter gebracht auf ihrem Weg zum informatisch gebildeten Menschen.

Die hier veröffentlichten Inhalte stellen keine Meinungsäußerungen der Studienseminare Hamm Arnsberg dar.
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