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Ausgabe 10 vom 1. Juni 2006 (als PDF):

16. Mai 2006 – Dr. Ludger Humbert

LaTeX – Teil 10: Abbildungen

In einer Reihe von Artikeln in der If Fase werden nützliche Elemente von LaTeX vorgestellt, die erprobt sind und bei der Arbeit der Informatiklehrerin eingesetzt werden.

In den bisher vorgelegten zehn Teilen der Artikelserie – Ausgaben 0 … 9: rhinodidactics.de/Archiv – finden Sie Hinweise und Anmerkungen zu den Themen: Installation, grundlegende Arbeitsweisen, Quellen zu Dokumentationen, Arbeit mit KOMAscript, PSTricks, Erstellung von Arbeitsblättern, Struktogrammen, Automatengrafen, Elemente von UML, Barcodes, Formularerstellung, Zitieren. Beginnend mit der letzten Ausgabe (Zitieren – normgerecht) wird das Thema von Fragen getrieben, die von den Referendarinnen gestellt werden. Damit soll der konkrete Ausbildungsnutzen nachhaltig verbessert werden.

Abbildung – ein Bild sagt mehr …

In dieser Ausgabe werden einige Hinweise zu Abbildungen für den Textsatz mit LaTeX gegeben. Abbildungen liegen entweder in einer verlustfrei skalierbaren vektororientierten oder in einer verlustbehafteten pixelorientierten Form vor. Zunächst ist anzumerken, dass vektororientierten Formaten immer der Vorzug gegenüber pixelorientierten Formaten zu geben ist, wenn es um Qualität im Ergebnis geht. Das bedeutet für die Erstellung von Grafiken: Versuchen Sie möglichst vektororientierte Grafiken mit Ihren Hilfsmitteln zu erstellen. Dabei muss berücksichtigt werden, dass in Vektorgrafikdateien Pixelgrafiken eingebaut sein können … Diese Eigenschaft kann zu sehr schlechten Ergebnissen im Satz führen, obwohl Vektorgrafiken erstellt wurden. Auf jeden Fall ist dafür Sorge zu tragen, dass verwendete Zeichensätze (ggf. als Teilmenge – Subset) Bestandteil der Grafik sind. Damit wird die Grafik eigenständig und portierbar. Mit folgenden Kommando wird die PDF-Datei in.pdf nachträglich um die fehlenden Zeichensätze ergänzt – Ergebnis in out.pdf
ps2pdf14 -dPDFSETTINGS=/prepress in.pdf out.pdf

Einfügen von Grafiken – in LaTeX

Da LaTeX die Art der eingefügten Grafik automatisch feststellt, ist unbedingt zu empfehlen, die Datei ohne Dateiendung (wie .pdf, .eps oder .png) anzugeben.

%
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\begin{figure}

\begin{center}

\includegraphics{ABB/didr_emb}

\end{center}

\begin{center}nach \cite[S.~132]{Meyer1988a}\end{center}

\caption{

\label{cap:Didaktisches-Dreieck}

Didaktisches Dreieck\index{didaktisches!Dreieck}

}

\end{figure}

Nach der Vorabveröffentlichung dieses Artikels erhielt ich folgende Rückmeldung: »Vielleicht wäre es noch interessant, auf die Argumente von \begin{figure} einzugehen. Ich habe ganz gute Erfahrungen mit folgender Version gemacht, um (gerahmte) Bilder auf ganzer Seitenbreite möglichst groß einzufügen. Ich hoffe, das Benutzen von ! ist nicht zu dirty.«
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%

\begin{figure}[ht!]

 \begin{center}

 \fbox{\includegraphics[height=20cm]{Beispiel}}

 \end{center}

\end{figure}

Begrenzungsbox – Bounding Box

Begrenzungsbox

Begrenzungsbox bearbeiten

Zur Einbindung von Grafiken in gesetzte Dokumente ist es sinnvoll, Grafiken zurechtzuschneiden,so dass eine Skalierung nur auf den anzuzeigenden Bereich bezogen wird. Postscript-Dateien enthalten üblicherweise keine Begrenzungsbox (engl. Bounding-Box) für den sichtbaren Bereich. Dazu steht das Format eps (encapsulated Postscript) zur Verfügung. Mit einem Werkzeug, wie ps2epsi oder ps2eps erledigt ein Automat die Umwandlung. Die aus reinen ASCII-Werten bestehende Begrenzungsbox wird ermittelt und in das Dokument eingefügt. Die Werte lassen sich mit einem üblichen Editor ändern. Das Ergebnis kann mit gv (im Beobachtungsmodus – watch) direkt angezeigt werden. Mit epstopdf kann die eps-Datei in ein PDF-Dokument umgewandelt werden, das die Begrenzungsbox erhält.

Werkzeuge

Zur Erstellung kommen vielfältige Werkzeuge in Betracht: der Klassiker xfig, inkscape, skencil (vormals sketch), sodipodi, dia … um nur einige zu nennen. In der Artikelserie zu LaTeX wurden darüber hinaus vielfältige Möglichkeiten vorgestellt, um grafische Darstellungen zu generieren. Zunehmend kommt dem Format SVG (Scaleable Vector Graphics), das von dem W3-Konsortium »genormt« wurde, eine wichtige Bedeutung zu, da es in Webseiten eingebunden werden kann und von den Browsern Firefox und Konqueror angezeigt wird. Der Vorteil des Formats besteht in der Skalierbarkeit und der mit dem offenen (XML-)Format verbundenen Änderungsmöglichkeit. Sollen Bilder in ein Dokument eingefügt werden, ist auf die folgenden Randbedingungen zu achten: wird das Ergebnis gedruckt (hohe Auflösung – z.B. 600 dpi) oder kommt es für eine Präsentation (z.B. in einem PDF-Dokument) am Bildschirm zum Einsatz. Das dazu übliche Pixelgrafikformat ist PNG. Dateien in diesem Format werden problemlos in ein mit pdfLaTeX erstelltes PDF-Dokument eingefügt.

Zur Konvertierung von Grafiken liegt eine kaum zu überschauende Anzahl von Werkzeugen vor. Daher erheben die folgenden Hinweise keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern illustrieren vielmehr, wie mit kommandozeilenorientierten kleinen, spezialisierten (und selbstverständlich im Sinne der GPL freien) Werkzeugen eine Produktionskette mit maximalen Eingriffsmöglichkeiten aufgebaut werden kann.

Ein Werkzeug, um aus einem PDF-Dokument SVG-Grafiken zu erstellen steht mit pstoedit zur Verfügung: pstoedit -page 1 -dt -psarg "-r9600x9600" -f sk $1.pdf $1.sk erstellt eine skencil-Datei, die dann mit skconvert $1.sk $1.svg nach SVG umgewandelt wird. Um innerhalb eines LaTeX-Dokuments, das mit pdfLaTeX gesetzt werden soll, Postscript Kommandos (beispielsweise aus PSTricks) einzubetten, kann das Werkzeug ps4pdf genutzt werden.

Weitere nützliche Werkzeuge:
ps2pdf, ps2epsi, ps2pdf14. Einige Werkzeuge sind Bestandteil üblicher LaTeX-Installationen. Es empfiehlt sich, bevor Sie damit beginnen, die Hilfmittel zu installieren, zunächst mit which foobar zu prüfen, ob das benötigte Werkzeug bereits installiert ist. Die Werkzeuge ps2eps und epstopdf sind unter ftp://dante.ctan.org/tex-archive/support/ps2eps/ps2eps.zip bzw. ftp://dante.ctan.org/tex-archive/support/epstopdf.zip verfügbar.

Wo Hin_de_mit?

Wohin soll das Bild?

Wohin soll das Bild? ftp://dante.ctan.org/tex-archive/macros/latex/contrib/bgteubner/doc/src/bilder/bild_zu_lang2.pdf

Denjenigen, die vormals mit WYSIWYG-Systemen, wie OpenOffice.org gearbeitet haben, sind die »Qualen« gegenwärtig, die mit der physischen Platzierung von zusammenhängenden Elementen, wie Tabellen oder Abbildungen verbunden sind. Dies wird dank des Textsatzes und eines Satzspiegels in LaTeX vermieden. Die Elemente werden an Stellen in das Gesamtdokument eingefügt, die vom Satz her für sinnvoll erachtet werden. Dies hat allerdings zur Folge, dass im Text explizit auf die Abbildung oder die Tabelle verwiesen werden muss. Diese Verweise wiederum setzen voraus, dass alle Abbildungen eine Kennzeichnung (z.B. \label{cap:AB-ponto}) erhalten. Durch Wie in Bild~\ref{cap:AB-ponto} … wird der Verweis beim Satz entsprechend der korrekten Numerierung aufgelöst.

Die hier veröffentlichten Inhalte stellen keine Meinungsäußerungen der Studienseminare Hamm Arnsberg dar.
© Redaktion If Fase