»Unter E-Learning (englisch electronic learning – elektronisch
unterstütztes Lernen), auch E-Lernen genannt, werden – nach einer
Definition von Michael Kerres – alle Formen von Lernen verstanden,
bei denen digitale Medien für die Präsentation und Distribution von
Lernmaterialien und/oder zur Unterstützung zwischenmenschlicher
Kommunikation zum Einsatz kommen.«
[de.wikipedia.org/wiki/E-Learning]
Der Begriff umfasst in meiner Sicht die Nutzung von Informatiksystemen in Lernkontexten, da digitale Medien immer diesen Zusammenhang implizieren. Wer von uns hätte vor zehn Jahren prognostiziert, dass auf Informatiksystemen, die in normalen Haushalten benutzt werden, komplette Filme aus dem Internet gespeichert und geschnitten werden können. Wer hätte vorhergesagt, dass mit einem normalen Mobiltelefon kleine Filme aufgenommen werden, …
Allerdings hat die Qualität der Arbeit mit Informatiksystemen mit der Erweiterung der technischen Möglichkeiten nicht Schritt gehalten. Um mit Unterstützungssystemen des E-Learning angemessen, sach- und fachgerecht umgehen zu können, Chancen und Grenzen dieser Systeme einzuschätzen, zu bewerten und sie problemangemessen einzusetzen, ist eine mehr als fundierte Informatische Bildung nötig.
In Gesprächen verwende ich häufig den Begriff »Elektrisches Lernen«,
um mich gegenüber den Heilsversprechen des E-Learning deutlich
abzugrenzen.
Mein persönlicher Hintergrund: als Schüler sollte ich Teile des
Unterrichtsstoffes mit Hilfe der sogenannten Programmierten Unterweisung
lernen. Die Umsetzung erfolgte mit Hilfe von Büchern, die nichtlinear
aufgebaut waren. Nach kurzen Wissenshäppchen wurden Fragen gestellt, zu
denen Antwortmöglichkeiten vorgegeben waren, die mit Verweisen zu den
weiteren Arbeit führen sollten. Ich fand das nicht sehr interessant,
sondern langweilig, in diesem Buch zu blättern.
Später arbeitete ich als studentische Hilfskraft im Forschungs- und Entwicklungszentrum objektivierter Lehr- und Lernverfahren (FEoLL, Paderborn). Dort wurden die Reste des rechnergestützten Unterrichts verwaltet: Lernmaschinen.
Ich habe mit dem Testen von computerbasierten Lernprogrammen Geld verdient und Scheine erworben – die Qualität der Systeme sind in vielen Bereichen nicht über das Niveau der 60er und 70er Jahre hinausgekommen. In dieser Zeit habe ich erlebt, welche Hoffnungen an die Unterstützung des Lernens durch kybernetischen Modellierung des Lehr-/Lernprozesses geknüpft wurden. Letzlich ging es schlicht darum, Lehrer zu ersetzen. Bereits damals schienen mir die Hoffnungen maßlos überzogen zu sein. In diese Zeit fällt auch die Veröffentlichung zahlloser Modelle zur Unterrichtsplanung, die die vollständige Planbarkeit zum Ziel hatten. Dem mochte ich weder als Schüler, noch als Student zustimmen und ich habe mir diese Auffassung bis heute bewahrt.