Für uns Informatiker ist es wichtig, unsere Fachkenntnis fächerübergreifend einzusetzen. Das gilt beispielsweise für den Einsatz von Tabellenkalkulationssoftware in anderen Fächern, etwa Mathematik. Die Autoren haben zu diesem Thema zwei Fortbildungsveranstaltungen durchgeführt, zum einen im Mathematikfachkollegium ihrer Schule, zum zweiten in ihrem Fachseminar Mathematik. Sie berichten in diesem Artikel von ihren Erfahrungen.
Es gibt Tabellenkalkulationssoftware verschiedener Anbieter, so z.B. Excel von Microsoft, die Tabellenkalkulation von StarOffice sowie die frei verfügbaren Tabellenkalkulationssysteme Gnumeric (Linux – Bestandteil von Gnome), innerhalb von OpenOffice oder auch KOffice (Linux – Bestandteil von KDE) und viele andere mehr. Die Autoren haben sich dazu entschieden, bei ihren Veranstaltungen einen produktunabhängigen Zugang zu wählen und die Konzepte und Funktionen vorzustellen, die exemplarisch für Tabellenkalkulationssoftware sind.
Zunächst stellte sich die Frage in welchen Jahrgangsstufen die Tabellenkalkulationssoftware Einsatz im Mathematikunterricht findet. Dies ist vor allem in den Stufen 7 und 11 der Fall. In Jahrgang 7 sieht der Lehrplan vor, dass die Schülerinnen und Schüler die Themen Zuordnungen und ihre Darstellungen, Zinsrechnung und Prozentrechnung mit Hilfe eines Tabellenkalkulationssystems vertiefen. In Stufe 11 dient die Tabellenkalkulationssoftware zur Veranschaulichung der beschreibenden Statistik.
Begonnen wurden die jeweiligen Veranstaltungen durch eine kurze Einführung in die wichtigsten Funktionen und Prinzipien der Tabellenkalkulationssoftware:
Wegen der unterschiedlichen Voraussetzungen und Vorkenntnisse, die die Teilnehmer an diesen Veranstaltungen mitbrachten, war es erforderlich in der praktischen Durchführung einen differenzierten Zugang zur Tabellenkalkulationssoftware anzubieten. Für Anwender mit keinen oder geringen Erfahrungen wählten wir einen Einstieg über elementare und kleinschrittige Arbeitsblätter, welche, aufeinander aufbauend, schrittweise in die grundlegenden Funktionen der Tabellenkalkulationssoftware einführen. Dies geschah unter der Verwendung von einfachen mathematischen Problemstellungen, wie der Erstellung von Tabellen und der automatischen Generierung zugehöriger Diagramme. Die fortgeschrittenen Teilnehmer aus den Fachkollegien erstellten selbständig Arbeitsblätter zur Anwendung der Tabellenkalkulationssoftware bei komplexeren mathematischen Aufgabenstellungen, wie sie etwa bei der beschreibenden Statistik auftreten.
Gute Anregungen für die Durchführung von solchen Veranstaltungen lieferte uns der Vortrag von Prof. Dr. Peter Hubwieser (TU München, Didaktik der Informatik) bei der INFOS 2005, die im Herbst in Dresden stattfand. Die Vortragsfolien finden sich unter dem URL:
Weitere hilfreiche Hinweise liefern die Arbeitsblätter unter den URLs: