31. März 2006 – Daniel Boettcher und
Dr. Constanze Pumplün
Intensivwoche 2006 Informatikfachseminargruppen Arnsberg und Hamm in
Sundern
Die diesjährige Intensivwoche Informatik für die „neuen“
Referendare der Seminare Arnsberg und Hamm fand am Städtischen Gymnasium
Sundern statt und wurde von den beiden „alten“ Referendaren
Ralf Greb und Markus Hufnagel aus dem Jahrgang 2005 bestens
vorbereitet.
Unterrichtsstunde „Objektorientierte Analyse eines (mit LaTeX
erstellten) Textdokumentes“
Zunächst hospitierten wir in der Jahrgangsstufe 9 im Wahlfach
Informatik eine Unterrichtsstunde. Für diese Lerngruppe sollten wir
gemeinsam die Folgestunde vorbereiten und durchführen. R. Greb und
M. Hufnagel führten diese Stunde unter dem Thema
„Objektorientierte Analyse und Darstellung der Struktur eines
gegebenen (mit LaTeX erstellten) Textdokuments“ im „Team
Teaching“ durch.
Die Schülerinnen und Schüler analysierten in Gruppenarbeit das
vorgelegte LaTeX-Dokument und stellten anschließend die gefundenen
Strukturen pro Gruppe in einem Objektdiagramm auf einem Poster dar. Die
Poster wurden als Ergebnis der Stunde im Informatikraum aufgehängt.
Da mit den Schülerinnen und Schülern in vorangegangenen Lerneinheiten
bereits die Objektstrukturen von OpenOffice erarbeitet worden waren,
konnten sie das bereits Gelernte nun auf die analogen Strukturen in
LaTeX-Dokumenten anwenden .
Unterrichtsstunden „Wiederholung und Festigung des Klassen- und
Objektbegriffes“
Ziel der Lerneinheit
Bei unserer Analyse der von den Schülern und Schülerinnen erstellten
Objektdiagramme erkannten wir, dass sie die Begriffe Objekt und
Klasse gelernt hatten, jedoch noch Defizite bei der genauen
Differenzierung bestanden. Damit stand das Lernziel für die von uns zu
haltende Doppelstunde fest: „Wiederholung und Festigung des
Klassen- und Objektbegriffs“.
Planung der Unterrichtsstunde
Ausgehend von der gestellten Hausaufgabe, das entsprechende
Klassendiagramm zu dem LaTeX-Dokumente zu erstellen, planten wir folgende
Unterrichtsschritte:
- Die Ergebnisse der Hausaufgaben werden ohne Bewertung mit dem Ziel
gesammelt, die Notwendigkeit zur Vereinheitlichung von
Klassenstrukturen, insbesondere von Attributtypen sichtbar zu
machen.
- Anhand der so gewonnenen Ergebnisse wird für eine Klasse gemeinsam
mit den Schülern eine einheitliche Notation erarbeitet. Dabei wird der
Begriff Attributtyp eingeführt und der Begriff Attribut wiederholt.
Anschließend wird das Ergebnis für diese Klasse, analog zu den
Objektdiagrammen, auf einem Poster festgehalten.
- In Gruppenarbeit sollen nun die noch fehlenden Klassen aus dem
LaTeX-Dokument vervollständigt und anschließend auf Postern dargestellt
werden.
- Im Anschluss wird die Unterscheidung der Begriffe Objekt und Klasse
anhand der Attribute verdeutlicht.
- Die in der vorhergegangenen Stunde erstellten, teilweise
fehlerhaften, Objektdiagramme sind noch an der Wand aufgehängt und
sollen korrigiert werden. Um die Fehler für die Schülerinnen und
Schüler erfahrbar zu machen, wird zunächst ein Objektrollenspiel
durchgeführt und die Beziehungen zwischen den Objekten (Referenzen)
verdeutlicht: Einige Schüler übernehmen die Rollen der Objekte (hier
Dokument und verschiedene Kapitel) und das ranghöchste Objekt
(Dokument) ruft seine zugeordneten Objekte zu sich. Da von den
Schülerinnen und Schülern keine einheitlichen Bezeichner verwendet
worden sind, ergeben sich Inkonsistenzen, die die Notwendigkeit
einheitlicher Bezeichner für Objekte offensichtlich machen.
- Auf dieser Basis werden jetzt die Objektdiagramme aus der letzten
Stunde von den Schülerinnen und Schülern in Gruppenarbeit korrigiert.
Dabei wird das Gelernte weiter eingeübt und gesichert.
- Zur weiteren Vertiefung werden an der Tafel Objekt- und
Klassenkarten vorgegeben und pro Arbeitsgruppe zwei Objekte
(Spielzeugsautos) ausgeteilt. Die Schüler und Schülerinnen sollen die
Klassen- und Objektkarten von der Tafel ins Heft übernehmen und konkret
für die vorliegenden Objekte ausfüllen. Im Anschluss werden die
Ergebnisse zusammengetragen.
- Am Ende der Doppelstunde soll von den Schülerinnen und Schülern das
Gelernte in einem Satz zusammengefasst werden. Dazu hat jeder Schüler
zunächst 30 Sekunden Zeit, sich eine mögliche Formulierung
auszudenken. Danach wird das Ergebnis in einer weiteren Minute
mit der Nachbarin ausgetauscht. Zum Abschluss trägt dann eine Schülerin
ihr Ergebnis vor. Das Gesagte bleibt unkommentiert und die Stunde ist
damit zu Ende.
Da sich die Doppelstunde gut in verschiedene Segmente aufteilen ließ,
haben wir an den Übergangsstellen Lehrerwechsel eingeplant. Das
erforderte zwar genaue Schnittstellen, auf die man sich auch während des
Unterrichtens konzentrieren musste, ermöglichte es aber auf der
anderen Seite allen Teilnehmerinnen der Intensivphase, aktiv erste
Erfahrungen im Unterrichten zu sammeln.
Reflexion, Ausblick
Im Wesentlichen hat unsere Planung gestimmt und die Unterrichtsstunde
ist wie gewünscht verlaufen. Insbesondere haben wir bei den Schülern
unser angestrebtes Ziel, die differenzierte Unterscheidung von Klassen
und Objekten, erreicht.
In der anschließende Unterrichtsreflexion wurde zwar einiges an
Anfängerfehlern aufgedeckt, aber die Basis hat gestimmt und daher lautet
unser abschließendes Fazit der Tage in Sundern:
„Die Woche hat sehr viel Spaß bereitet und macht Lust auf
mehr!“