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urn:nbn:de:0043-rhinodidactics-33-7 – Ausgabe 33 vom 1. Juli 2010 (als PDF)

25. Juni 2010

Editorial

In dieser 33. Ausgabe der rhinodidactics möchten wir die Diskussion um die Lernwerkstätten über einen historischen Verweis auf das Philanthropinum in Dessau bzw. Kants Kommentierung fortführen. Meinert Meyer hat schon wiederholt auf die geistigen Wurzeln des Lernwerkstatt-Konzepts hingewiesen (Vorlesungskript Nr. 9, WS 2003/04, S. 5f: Lernwerkstätten, Johann Amos Comenius und John Dewey). Es ist dem Thema Lernen in Lernwerkstätten gleichsam immanent, dass die Diskussion grundstzlich offen und notwendig weiter zu führen sein wird.

Mit der Staatsexamenarbeit von Carina Eilts wird über den rhino-thesaurus ein weiterer Forschungsbeitrag öffentlich zugänglich is.gd/d66Sz gemacht, der gegenüber einer heute allzu häufig bloss biologischen Betrachtungsweise des Lernens wieder die Sinnkategorie in den Vordergrund rückt.

Aus der Perspektive der Lehrerausbildung in der Zweiten Phase hat diese Schriftliche Hausarbeit eine pragmatische Bedeutung, insofern sie als Anregung gelesen werden kann. Wir sollten bei den zukünftigen Lehrern ein Forschungsinteresse an den Sinnkategorien der Schüler aktivieren und methodisch ausdifferenzieren. Vielleicht lassen sich die im rhino-thesaurus präsentierten Materialien in der Ausbildungsarbeit der Lehrerseminare nutzen.

Reinhard Lapornik war viele Jahre als Hauptseminarleiter und informell in der Seminarleitung am Seminar Gymnasium Gesamtschule in Hamm tätig. Er hat wesentlich dazu beigetragen, Ergebnisse der Bildungsgangsforschung und -didaktik in die Lehrerbildung einzubringen. Bildungsgangtheoretisches Denken liegt auch der in dieser Ausgabe abgedruckten Ansprache bei nominellen Bezug auf von Hentig gleichsam als Subtext zugrunde; die Ausführungen verdeutlichen zugleich, mit welchen Widerständen bildungsdidaktisches Denken in der gegenwärtigen Situation praktisch zu rechnen hat.

Die Herausgeber werden oft nach dem Titel dieser Zeitschrift rhino didactics gefragt. Natürlich gibt es Sinn-Inseln – etwa mit Blick auf die rituelle Bedeutung des Nashorns in Meinert Meyers Skripten. Durch solche Fragen jedoch erst einmal sensibilisiert, erschließt sich einem staunenden Blick eine Vielfalt von Anspielungen auf Nashörner, die im Gewebe unserer Kultur erkennbar werden und die die Sinn-Inseln größer werden lassen. Ohne systematische Absicht werden wir deshalb immer wieder das Thema Nashörner aufgreifen, um – wie in dieser Ausgabe – mit Blick in den Münsteraner Zoo zu einem Vergleich von natürlichem und kulturellem Wachstums anzuregen.

Christian Görlich, Ludger Humbert, Meinert Meyer

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