Das Feld der Genderforschung und Informatik ist nach meiner Erfahrung ein Minenfeld. In der letzten If Fase wurde im Glossar der Begriff Gender geklärt. Da trifft es sich gut, wenn eine aktuelle Veröffentlichung zusätzlich Einsicht in aktuelle Forschungsergebnisse erlaubt. Dies wird mit der vorliegenden Sammlung geleistet. Da das Buch in Englisch geschrieben ist und wegen des Gegenstandsbereichs ein Wortfeld benötigt, in dem ich mich nicht heimisch fühle, finde ich die Lektüre schwierig. Allerdings werden viele Bereiche beleuchtet, die die Lektüre lohnend erscheinen lassen. Dennoch bin ich nicht gerade begeistert, da auch Ergebnisse mitgeteilt werden, die bereits an anderer Stelle breit dargestellt wurden.
Details:
Wie können Paradigmen und Entwicklungsprozesse von Informationstechnologie (IT) unter einer Geschlechterperspektive untersucht werden? Wie sehen IT-Produkte aus, wenn Planung und Gestaltung die Ergebnisse der Geschlechterforschung berücksichtigen? Obwohl Informatik und Genderforschung auf den ersten Blick wie separate Welten erscheinen, zeigt das Buch, wie inspirierend eine Gegenüberstellung und Kombination der Ergebnisse beider Welten sein kann. Eine dekonstruktionistische Analyse aktueller Bereiche der Informatik zeigt die vielfältigen Weisen, in denen Softwareentwicklung von Geschlechterstereotypen beeinflusst sind und wie vergeschlechtlichende Effekte durch die Nutzung von Software produziert werden. Die der Forschung und Entwicklung zugrundeliegenden Konzepte und Annahmen werden ebenso untersucht wie Entwicklungswerkzeuge und IT-Produkte, Lehrmethoden und Lehrmaterialien. aus: www.uni-oldenburg.de/zfg/docs/zorn.pdf