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Ausgabe 2 vom 1. Juli 2005 (als PDF):

26. Juni 2005 – Dr. Ludger Humbert

LaTeX – Teil 2: Arbeitsblätter

In einer Reihe von Artikeln in der If Fase wird der Versuch unternommen, nützliche Elemente von LaTeX vorzustellen, die erprobt sind und bei der täglichen Arbeit der Informatiklehrerin eingesetzt werden können.

In den ersten Teilen der Artikelserie (vgl. Ausgaben 0 vom 6. Mai 2005 und 1 vom 1. Juni 2005) wurden Hinweise zur Installation, grundlegende Arbeitsweise, Quellen zu Dokumentationen und als Appetizer auf die beiden Pakete latex-beamer sowie die Sammlung der Pakete zu PSTricks hingewiesen. In lockerer Folge sollen in den nächsten Beiträgen Hinweise gegeben werden, die Einsatzmöglichkeiten von LaTeX beleuchten. In dieser Ausgabe werden Anregungen zur Erstellung von Arbeitsblättern gegeben. Es wird versucht, neben konkreten Umsetzungsbeispielen, auch von LaTeX unabhängige Hinweise zur Gestaltung zu geben, so dass ein Mehrwert auch für diejenigen erzielt werden kann, die – aus welchen Gründen auch immer – noch nicht mit LaTeX arbeiten. Besonderen Elementen zum Einsatz zur Vorbereitung des Informatikunterrichts, wie Quellcodeformatierung, Struktogrammgenerierung, Darstellung von Automatengrafen,  … werden weitere Ausgaben gewidmet.

LaTeX – Informations- und Arbeitsblätter

Zur Erstellung von Informations- und Arbeitsblättern empfiehlt sich die Erstellung eines gleichbleibenden Layouts. Das einheitliche Erscheinungsbild sollte die folgenden Elemente umfassen: Schulname, Fach[gruppe], Name der Lehrerin, Datum, Kurs (Jahrgang), Art [Informationsblatt, Arbeitsblatt], Thema. Darüber erweist es sich als nützlich, die schulische E-Mail-Adresse der Lehrerin anzugeben, damit Schülerinnen auch im Nachhinein Fragen zu Informations- und Arbeitsblättern stellen können (z.B. wenn sie ihre Hausaufgaben bearbeiten). Diese wiederkehrenden Elemente erhalten ein klares, einheitliches Layout. In den Abbildungen für diesen Artikel werden diese Punkte um das Logo der Schule (genauer: der Stadt Bergkamen) ergänzt.

Informationsblatt zu Ponto - Grundlagen

Layoutbeispiel: Informationsblatt zu Ponto – Grundlagen

Dabei sollte berücksichtigt werden, dass es häufig sinnvoll/notwendig ist, eine Folie von der Vorlage zu erstellen, um z.B. erzielte Ergebnisse mit Hilfe dieser Folie zusammenzutragen und allen Schülerinnen präsentieren zu können. Die Folie sollte nicht von dem Arbeitsblatt abweichen, um auch hier eine Wiedererkennung zu ermöglichen. Diese Anforderung stellt uns von eine Designentscheidung: für Folien werden üblicherweise aus Gründen der besseren Lesbarkeit serifenfreie Fonts zum Einsatz gebracht, für Fließtexte hingegen kommen Fonts zum Einsatz, die – ebenfalls zur besseren Lesbarkeit – Serifen enthalten. Da die Schülerinnen allerdings die auf der Folie dargestellten Inhalte bereits als Informations- oder Arbeitsblatt vorliegen haben, ist an dieser Stelle begründbar, dass für Folien die o.g.  Regel verletzt wird. Es muss dennoch im konkreten Anwendungsfall geprüft werden, ob die Folie mit der vorhandenen technischen Ausstattung für alle Schülerinnen lesbar ist. Sollte es notwendig sein, serifenfreie Fonts zu verwenden, so läßt sich das durch einen global wirkenden Eintrag in der Präambel des Dokuments erzielen: \renewcommand\familydefault{\sfdefault}

Die Unsitte, verschiedene Schriftarten in einem Dokument zu verwenden, verstößt gegen zentrale typografische Regeln und sollte vermieden werden. Eine weitere Unsitte, die darin besteht, dass die Lehrerin Fonts verwendet, die unüblich [und häufig schlecht lesbar] sind, ist ebenfalls typografisch kaum zu rechtfertigen. Außerdem sollte Text, der hervorgehoben werden soll, einheitlich hervorgehoben werden. Wird diese Regel beachtet, ergibt sich für die Schülerinnen ein Wiedererkennungswert, der durchaus als lernförderlich eingestuft werden kann. Eine Hervorhebung durch Unterstreichen ist abzulehnen (sowohl aus typografischen, aber auch aus technischen Gründen, wg. der Verwechselungsmöglichkeit mit Verweisen, wie sie auf Webseiten verwendet werden).

Arbeitsblatt zu Ponto - Zeichen und Algorithmen

Layoutbeispiel: Arbeitsblatt zu Ponto – Zeichen und Algorithmen mit Hinweisen für Lehrerinnen

Zur Präambel der dargestellen Beispiele. Es wird mit \documentclass[ngerman]{scrartcl} gearbeitet (KOMAscript Dokumentenklasse für Artikel). Allerdings werden die logischen Auszeichnungselemente Autor, Datum, Titel etc. nicht genutzt. Die Seiteneinstellungen werden unter Benutzung des Paketes geometry wie folgt geändert: \geometry{verbose, a4paper, tmargin=0cm, bmargin=1cm, lmargin=2cm, rmargin=1cm }

Bei dem Beispielarbeitsblatt wird darüber hinaus das Paket listings zum Setzen des Quellcodes eingesetzt. Dieses wird in einer der nächsten Ausgaben der If Fase näher besprochen.

Um der Möglichkeit Rechnung zu tragen, ein Dokument als HTML-Seite exportieren zu können, ist der Einsatz von Tabellen dem Einsatz des Pakets framed vorzuziehen. D.h. die in den hier präsentierten Beispielen dargestellten Kästen werden durch Tabellen erzielt, nicht durch die Konstruktion \begin{framed}  … \end{framed} die durch das Paket framed zur Verfügung stehen.

Darüber hinaus wird in dem Informationsblatt durch \usepackage{multicol} in der Präambel die Möglichkeit zur Verfügung gestellt, durch \begin{multicols}{2} … \end{multicols} zwei Spalten zu setzen. Der senkrechte Strich zwischen den beiden Spalten wird durch \setlength{\columnseprule} {0.5pt} erstellt. Diese Angabe muss vor \begin {multicols} … erfolgen.

Um die Return- oder Enter-Taste RETURN zu symbolisieren, wird im Informationsblatt \newcommand{\MyHookSign} {\hbox{\ensuremath\hookleftarrow}} das neue Kommando in der Präambel festgelegt und anschließend durch \MyHookSign genutzt.

Das Arbeitsblatt verwendet zur Darstellung der Return-Taste: RETURNtaste Der Satz wird durch die Angabe \usepackage[ngerman]{keystroke} in der Präambel und im Dokument mit \Return realisiert.

Die hier veröffentlichten Inhalte stellen keine Meinungsäußerungen der Studienseminare Hamm Arnsberg dar.
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