In einer Reihe von Artikeln in der If Fase wird der Versuch unternommen, nützliche Elemente von LaTeX vorzustellen, die erprobt sind und bei der täglichen Arbeit der Informatiklehrerin eingesetzt werden können.
In den ersten Teilen der Artikelserie (vgl. Ausgaben 0 vom 6. Mai 2005 und 1 vom
1. Juni 2005) wurden Hinweise zur Installation,
grundlegende Arbeitsweise, Quellen zu Dokumentationen und als Appetizer
auf die beiden Pakete latex-beamer
sowie die Sammlung der
Pakete zu PSTricks hingewiesen. In lockerer Folge sollen in den nächsten
Beiträgen Hinweise gegeben werden, die Einsatzmöglichkeiten von LaTeX
beleuchten. In dieser Ausgabe werden Anregungen zur Erstellung von
Arbeitsblättern gegeben. Es wird versucht, neben konkreten
Umsetzungsbeispielen, auch von LaTeX unabhängige Hinweise zur Gestaltung
zu geben, so dass ein Mehrwert auch für diejenigen erzielt werden kann,
die – aus welchen Gründen auch immer – noch nicht mit LaTeX
arbeiten. Besonderen Elementen zum Einsatz zur Vorbereitung des
Informatikunterrichts, wie Quellcodeformatierung,
Struktogrammgenerierung, Darstellung von Automatengrafen, …
werden weitere Ausgaben gewidmet.
Zur Erstellung von Informations- und Arbeitsblättern empfiehlt sich die Erstellung eines gleichbleibenden Layouts. Das einheitliche Erscheinungsbild sollte die folgenden Elemente umfassen: Schulname, Fach[gruppe], Name der Lehrerin, Datum, Kurs (Jahrgang), Art [Informationsblatt, Arbeitsblatt], Thema. Darüber erweist es sich als nützlich, die schulische E-Mail-Adresse der Lehrerin anzugeben, damit Schülerinnen auch im Nachhinein Fragen zu Informations- und Arbeitsblättern stellen können (z.B. wenn sie ihre Hausaufgaben bearbeiten). Diese wiederkehrenden Elemente erhalten ein klares, einheitliches Layout. In den Abbildungen für diesen Artikel werden diese Punkte um das Logo der Schule (genauer: der Stadt Bergkamen) ergänzt.
Dabei sollte berücksichtigt werden, dass es häufig sinnvoll/notwendig
ist, eine Folie von der Vorlage zu erstellen, um z.B. erzielte
Ergebnisse mit Hilfe dieser Folie zusammenzutragen und allen Schülerinnen
präsentieren zu können. Die Folie sollte nicht von dem Arbeitsblatt
abweichen, um auch hier eine Wiedererkennung zu ermöglichen. Diese
Anforderung stellt uns von eine Designentscheidung: für Folien werden
üblicherweise aus Gründen der besseren Lesbarkeit serifenfreie Fonts zum
Einsatz gebracht, für Fließtexte hingegen kommen Fonts zum Einsatz, die
– ebenfalls zur besseren Lesbarkeit – Serifen enthalten. Da
die Schülerinnen allerdings die auf der Folie dargestellten Inhalte
bereits als Informations- oder Arbeitsblatt vorliegen haben, ist an
dieser Stelle begründbar, dass für Folien die o.g. Regel verletzt
wird. Es muss dennoch im konkreten Anwendungsfall geprüft werden, ob die
Folie mit der vorhandenen technischen Ausstattung für alle Schülerinnen
lesbar ist. Sollte es notwendig sein, serifenfreie Fonts zu verwenden, so
läßt sich das durch einen global wirkenden Eintrag in der Präambel des
Dokuments erzielen:
\renewcommand\familydefault{\sfdefault}
Die Unsitte, verschiedene Schriftarten in einem Dokument zu verwenden, verstößt gegen zentrale typografische Regeln und sollte vermieden werden. Eine weitere Unsitte, die darin besteht, dass die Lehrerin Fonts verwendet, die unüblich [und häufig schlecht lesbar] sind, ist ebenfalls typografisch kaum zu rechtfertigen. Außerdem sollte Text, der hervorgehoben werden soll, einheitlich hervorgehoben werden. Wird diese Regel beachtet, ergibt sich für die Schülerinnen ein Wiedererkennungswert, der durchaus als lernförderlich eingestuft werden kann. Eine Hervorhebung durch Unterstreichen ist abzulehnen (sowohl aus typografischen, aber auch aus technischen Gründen, wg. der Verwechselungsmöglichkeit mit Verweisen, wie sie auf Webseiten verwendet werden).
Zur Präambel der dargestellen Beispiele. Es wird mit
\documentclass[ngerman]{scrartcl}
gearbeitet (KOMAscript
Dokumentenklasse für Artikel). Allerdings werden die logischen
Auszeichnungselemente Autor, Datum, Titel etc. nicht
genutzt. Die Seiteneinstellungen werden unter Benutzung des Paketes
geometry
wie folgt geändert: \geometry{verbose,
a4paper, tmargin=0cm, bmargin=1cm, lmargin=2cm, rmargin=1cm }
Bei dem Beispielarbeitsblatt wird darüber hinaus das Paket
listings
zum Setzen des Quellcodes eingesetzt. Dieses wird
in einer der nächsten Ausgaben der If Fase näher besprochen.
Um der Möglichkeit Rechnung zu tragen, ein Dokument als HTML-Seite
exportieren zu können, ist der Einsatz von Tabellen dem Einsatz des
Pakets framed
vorzuziehen. D.h. die in den hier
präsentierten Beispielen dargestellten Kästen werden durch Tabellen
erzielt, nicht durch die Konstruktion \begin{framed} …
\end{framed}
die durch das Paket framed
zur Verfügung
stehen.
Darüber hinaus wird in dem Informationsblatt durch
\usepackage{multicol}
in der Präambel die Möglichkeit zur
Verfügung gestellt, durch \begin{multicols}{2} …
\end{multicols}
zwei Spalten zu setzen. Der senkrechte Strich
zwischen den beiden Spalten wird durch \setlength{\columnseprule}
{0.5pt}
erstellt. Diese Angabe muss vor
\begin {multicols} …
erfolgen.
Um die Return-
oder Enter-
Taste RETURN zu
symbolisieren, wird im Informationsblatt \newcommand{\MyHookSign}
{\hbox{\ensuremath\hookleftarrow}}
das neue Kommando in der
Präambel festgelegt und anschließend durch \MyHookSign
genutzt.
Das Arbeitsblatt verwendet zur Darstellung der
Return-
Taste: RETURNtaste Der Satz wird durch die Angabe
\usepackage[ngerman]{keystroke}
in der Präambel und im
Dokument mit \Return
realisiert.