In einer Reihe von Artikeln in der If Fase werden nützliche Elemente von LaTeX vorgestellt, die erprobt sind und bei der Arbeit der [zukünftigen] Informatiklehrerin eingesetzt werden.
In den bisher vorgelegten vierundzwanzig Teilen der Artikelserie –
Ausgaben 0 … 23: rhinodidactics.de/Archiv – finden Sie
Hinweise und Anmerkungen zu den Themen: Installation, grundlegende
Arbeitsweisen, Quellen zu Dokumentationen, Arbeit mit KOMAscript, PSTricks,
PSfrag, Erstellung von Arbeitsblättern, Struktogrammen, Automatengraphen,
Elemente von UML, Barcodes, Formularerstellung, Zitieren, Abbildungen,
Tabellen, ER Diagramme (mehrfach), Fragen der [Mikro-]Typografie, Setzen von
Briefen, Graphiken mit LaTeX erstellen, sowie Einbinden von Lizenzbedingungen
in LaTeX-Quelltexte sowie in PDF-Dokumente. Mit dieser Ausgabe 24 der
If Fase wird erneut das Thema Zitieren nach DIN 1505 thematisiert,
da eine aktualisierte bst
-Datei vorliegt. Die Aktualisierung
bietet einige Vorteile gegenüber den vorherigen Varianten:
\usepackage{cite}
integriert –
Trennungen innerhalb von Quellenangaben möglichbibtex
nicht mehr auftretennatdin
ist etwas anders auf die Quellen
zu verweisen, wenn die in Ausgabe 9 vorgestellte Zitierweise im Text
erzielt werden soll. Um Kompatibilität zu erzielen, wenn natdin
durch die aktualisiert Fassung überschrieben wird, sind die Zeilen
\usepackage[square]{natbib}
und
\renewcommand{\cite}{\citep}
in die Präambel des LaTeX-Dokuments
einzufügen. Die Zeile \usepackage{cite}
muss auskommentiert
werden.
Wie so häufig in der (richtigen) Informatik: die Lernkurve ist steil – das bedeutet im Umkehrschluss, dass Sie nach einer kurzen Zeit eine Funktionalität wie selbstverständlich nutzen, und sich nicht vorstellen können, je ohne diese Hilfsmittel gearbeitet zu haben.
Offenbar wird es weder in der Schule noch in der universitären Lehre thematisiert: Zitieren unter Nutzung genormter Maßgaben. Es gibt in der Tat eine DIN – genauer die DIN 1505 – Teil 2 und Teil 3 – die vorschreibt, wie normgerecht zitiert werden muss. Da gibt es kein Wenn und Aber. Dazu wurde vor langer Zeit von Klaus Lorenzen (Prof. für Bibliothekswesen in Hamburg) zur Nutzung im Zusammenhang mit BibTeX eine Umsetzungsmöglichkeit in Form einer sogenannten bst (bibliographische Stildatei) entwickelt, deren Nutzung wir bereits am 1. Mai 2006 in der Ausgabe Nr. 9 dieser Zeitschrift erläutert haben rhinodidactics.de/Ausgaben/ausgabe-9.pdf Unglücklicherweise sind die Webseiten von Klaus Lorenzen, auf die wir seinerzeit hingewiesen haben, nicht mehr öffentlich zugäglich.
Um sogleich den Sprung ins kalte Wasser zu wagen:
natdin.bst
aktuelle Version
3.1)natbib
% Pr"aambel inklusiv Einbindung von Quellenangaben \documentclass[a4paper]{scrartcl} \usepackage[latin1]{inputenc} \usepackage[square]{natbib}
\citep[wo in der Quelle]{Quelle
aus Komplett.bib}
An der Stelle im LaTeX-Quelltext, an der Sie eine Quelle zitieren,
schreiben Sie beispielsweise \citep[S.~15]{HumbertDdI2006}. Damit am
Ende des Textes die Literaturangaben eingebunden werden, sind zwei Angaben
unerläßlich. Zunächst ist die Art der Bibliographie zu spezifizieren: für
unser Beispiel wird die DIN-gemäße Zitierweise verlangt, die mit Hilfe des
Bibliographiestils natdin
(in der aktuell verfügbaren Version
3.1). Darüber hinaus muss die Quelldatei für die bibliographischen Daten im
BibTeX-Format benannt werden (ohne die Endung .bib
).
% Dokument mit einer Quelle \begin{document} \citep[S.~15]{HumbertDdI2006} % Einbindung der gesetzten Bibliographie \bibliographystyle{natdin} \bibliography{Komplett} \end{document}
Die folgende Aufrufkette führt zu dem Ergebnis, das Sie in der folgenden Abbildung sehen – damit erledigen Sie vor allem die sonst häufige Nachbearbeitung von vielen Kleinigkeiten, die die Erstellung einer DIN-gemäßen Bibliographie so mühselig machen, dass sie kaum je gelingt.
pdflatex NATDIN
bibtex NATDIN
pdflatex NATDIN
pdflatex NATDIN
Soll – wie inzwischen häufig praktiziert – ein elektronisches
Dokument erstellt werden, das primär auf einem Informatiksystem (vom
Mobiltelefon bis zum PC) gelesen wird, so ist es guter Brauch und sehr
nützlich, wenn automatisch ein Verweis von der Quellenangabe im Dokument in
das Literaturverzeichnis erstellt wird (und ggf. von dort direkt zur Quelle
im Internet). Dazu nutzen Sie das Paket hyperref
. Der Rest
erfolgt automatisch.
Häufig wird – nicht nur in Informatiktexten – aus
Tagungsbänden zitiert. Bei korrekter Aufnahme des Datensatzes benutzen wir
dabei den Eintrag crossref
. Damit wird auf das gesamte Dokument
in Form eines Tagungsbandes verwiesen. Einzelne Beiträge müssen dann nicht
mehr die vollständigen Daten enthalten, sondern verweisen auf diesen
Tagungsband. Werden nun zwei (oder mehr) Beiträge aus einem Tagungsband
zitiert, sorgen die Automaten dafür, dass der Tagungsband genau einmal in der
Bibliographie erscheint, ohne dass dies von uns explizit angegeben werden
muss.
% drei Quellen aus einem Tagungsband \citep{FSIF2001} \citep{HHS2001} \citep{Humbert2001b}Diese drei Quellen aus einem Tagungsband werden ausschließlich im Dokument verwendet. LaTeX und bibtex sorgen dafür, dass die folgende Liste im Literaturverzeichnis entsteht.
Dateien für DIN-korrekte Zitierweise in LaTeX auf dem deutschen CTAN-Server ftp://dante.ctan.org/tex-archive/biblio/bibtex/contrib/german/din1505.zip
www.ham.nw.schule.de/pub/bscw.cgi/d1040744/NATDIN.zip dokumentiert den Einsatz von natdin 2.1 und 3.1 an einem Beispiel.